Grips-Theater: Der Neue kommt aus dem Haus
Philipp Harpain wird neuer künstlerischer Leiter des Berliner Grips-Theaters. Bisher war er der Theaterpädagoge des Kinder- und Jugendtheaters. Sein Vorgänger Stefan Fischer-Fels wechselt nach Düsseldorf - es hatte Konflikte mit Grips-Gründer und -Geschäftsführer Volker Ludwig gegeben.
Philipp Harpain ist seit zwölf Jahren Theaterpädagoge am Berliner Grips-Theater. Am heutigen Dienstag gab Grips-Theatergründer Volker Ludwig (77) bekannt, dass der 48-jährige Harpain ab 2016 künstlerischer Leiter des Kinder- und Jugendtheaters am Berliner Hansaplatz wird. Er folgt auf Stefan Fischer-Fels, nachdem am 12. März nicht ganz überraschend mitgeteilt worden war, dass dessen Vertrag über 2016 hinaus nicht verlängert wird und Fischer-Fels nach Düsseldorf zurückgeht. Er wird am Schauspielhaus Düsseldorf die Kinder- und Jugendtheatersparte leiten. Zwischen Ludwig und Fischer-Fels hatte es immer wieder Konflikte um die Ausrichtung des Hauses gegeben, nun hat man sich einvernehmlich auf eine frühere Auflösung des Vertrages geeinigt, der eigentlich bis 2018 ging.
Philipp Harpain organisierte am Grips-Theater auch Kinderkongresse
Harpain, in Kiel geboren, arbeitete in Neustrelitz, in Bremen und am Berliner Caroussel Theater an der Parkaue, bevor Fischer-Fels ihn ans Grips holte - Fischer-Fels war damals noch Dramaturg des Hauses. Die beiden kannten sich von einer Koproduktion und waren gemeinsam aufgetreten, mit dem Stück „Lulatsch will aber“ tourten sie durch die Schulen. Am Grips baute Harpain dann die Theaterpädagogik auf und organisierte auch Kinderkongresse. Als Mitglied des Theater-Gremiums verantwortete er auch die Spielpläne mit.
Im Tagesspiegel-Interview mit Harpain und Ludwig, das Sie in der Mittwochs-Ausgabe nachlesen können, sagt der neue Leiter zur künftigen Ausrichtung des Hauses, das Theater werde auf die veränderten Sehgewohnheiten der Kinder von heute reagieren. " Wir werden Wege finden, politische Inhalte zu transportieren und soziale Realitäten zu spiegeln. Und die werden heutig sein." Zu den brennenden Themen gehörten Armut, Krieg, Flüchtlinge und Verunsicherung. Auch solle die demokratische Ausrichtung des Hauses wieder gestärkt werden. Volker Ludwig, der das Grips 1969 gründete und bis heute Geschäftsführer ist, sagte im Tagesspiegel-Gespräch, dass auch künftig nicht über die Köpfe der Kinder hinweg erzählt werden solle. Ludwig hatte die künstlerische Leitung mit der Saison 2011/12 an Stefan Fischer-Fels abgegeben. Tsp
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