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„Gutes Theater ist immer links“, sagt der Leiter des Grips-Theaters, Volker Ludwig (73). 2011 übernimmt Stefan Fischer-Fels die Leitung.
© dpa/picture-alliance

Berliner Bühne: Neue Leitung für das Grips-Theater

Nach 42 Jahren zieht sich Volker Ludwig 2011 zurück. Nun soll Stefan Fischer-Fels neue Stücke für kleinere und größere Kinder erfinden und das Grips-Charakteristische bewahren.

Nur Wolfgang Wagner herrschte länger. 57 Jahre lang war er der Bestimmer auf dem Grünen Hügel in Bayreuth. Grips-Vater Volker Ludwig kommt nicht ganz auf das halbe Jahrhundert – 2011 will er die künstlerische Leitung seines Hauses abgeben, nach 42 Jahren. Kürzlich feierte „der Volker“ seinen 73. Geburtstag.

Sein Nachfolger wird Stefan Fischer-Fels, Jahrgang 1964. Er kennt das Grips wie seine eigene Buddelkiste, war zehn Jahre Dramaturg und Theaterpädagoge am Hansaplatz. Derzeit ist er künstlerischer Leiter am Jungen Schauspielhaus in Düsseldorf. „Ich bin Stückentwickler, Muse und Manager, Unterstützer und Ermöglicher. Und manchmal darf ich mich selber besetzen und mitspielen“, so beschreibt er sich und seinen „abenteuerlichen“ Theaterberuf.

Kinderkönig Ludwig zieht sich nun keineswegs aus dem Grips zurück, das seine Gründung ist, das er zum berühmtesten Kinder- und Jugendtheater der Welt gemacht hat. Er bleibt Geschäftsführer und er wird weiter schreiben. Zuletzt brachte er das Luxemburg-Stück „Rosa“ und „Linie 2 – der Alptraum“ auf die Bühne. Seine Klassiker „Linie 1“, „Ab heute heißt du Sara“ und „Eine linke Geschichte“ stehen seit Jahrzehnten auf dem Spielplan.

„Gutes Theater ist immer links“, sagte Volker Ludwig im Tagesspiegel-Gespräch zu seinem 70. Geburtstag. Das erste Grips-Stück schrieb er Ende der Sechziger mit seinem Bruder Rainer Hachfeld, „Stokkerlok und Millipilli“. Das war die Geburtsstunde des Grips-Theaters. Es ging um „Verbotsschilder, putzsüchtige Mütter und zu wenig Spielplätze“. 2008 erhielt er für sein Lebenswerk den deutschen Theaterpreis „Faust“.

Und dieses längst nicht abgeschlossene Werk wird künftig mit Stefan Fischer-Fels und Volker Ludwig in Kontinuität weitergeführt. Die wichtigste und schwierigste Aufgabe des Grips Theaters ist es, neue Stücke für kleinere und größere Kinder zu erfinden, das Grips-Charakteristische zu bewahren und zu entwickeln. Stefan Fischer-Fels kennt das Rezept. Seine Mutter war Apothekerin – Apo ist immer gut im Grips –, und er hat als Kind gern Pillen gedreht.

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