Streit um Eva Wagner-Pasquier in Bayreuth: Daniel Barenboim: "Das ist menschenunwürdig"
Irritationen in Bayreuth: Hat Christian Thielmann tatsächlich damit gedroht, nicht zu dirigieren, falls Eva Wagner-Pasquier den Grünen Hügel betritt? Jetzt hat sich auch Daniel Barenboim zu Wort gemeldet.
Nach dem Dirigenten Kirill Petrenko hat sich nun auch Daniel Barenboim zum angeblichen Hausverbot der Bayreuther Festspiele für Eva Wagner-Pasquier zu Wort gemeldet. In einer persönlichen Erklärung äußert er sein „Erstaunen und Befremden“: „Dieser Umgang ist menschenunwürdig.“ Unklar bleibt, welche Rolle Christian Thielemann in dem Streit spielt. Hat der Dirigent tatsächlich damit gedroht, die Leitung der diesjährigen Premiere „Tristan und Isolde“ niederzulegen, wenn die zum Herbst ausscheidende Ko-Intendantin von Katharina Wagner während der Probenphase den Grünen Hügel betritt?
Thielemann selber dementiert dies, und auch zwei der Festival-Gesellschafter, der Freistaat Bayern sowie die „Gesellschaft der Freunde“, bestreiten einen Zusammenhang. Peter Raue, der Anwalt Wagner-Pasquiers, ist jedoch im Besitz eines Briefes von Georg von Waldenfels, dem Sprecher der Festspiel-Gesellschafter, in dem es heißt, „Katharina Wagner ist in hohem Maße daran gelegen, dass Christian Thielemann den Tristan dirigiert. Deswegen ist eine Absenz von Eva Wagner-Pasquier im genannten Zeitraum notwendig“. Ein Gesellschafterbeschluss zu dieser Causa, auf den sich Georg von Waldenfels zunächst berief, gibt es aber gar nicht. Das macht die Sache mit dem Hügelverbot nur noch dubioser.