Berliner Kunstmessen: Bloß kein Kojenkoller!
Die drei Messen Art Berlin Contemporary, Positions und Liste wollen dem Kunsthandel Auftrieb bescheren. Die Galerien profitieren davon.
„Kauft Kunst!“, rief ein bekannter Berliner Galerist stets zur Eröffnung des Art Forums ins Mikrofon. Auch wenn die älteste Kunstmesse der Stadt schon länger aufgegeben hat, darf an diesen Appell erinnert werden: Denn ohne Käufer ist der schönste Produktionsort nichts.
Dass man den ökonomischen Aspekt beim Rundgang über die Art Berlin Contemporary (ABC) schon mal vergisst, hat andere Gründe. Nach wie vor setzt die Veranstaltung vom 17. bis 20. September in den Hallen des Station Berlin auf große Installationen einzelner Künstler und kuratierte Projekte der in diesem Jahr aufgenommenen rund 100 Galerien. Eine neue Ausstellungsarchitektur soll für mehr Struktur sorgen, ohne dass es wie auf anderen Messen zum Kojenkoller kommt. Die Galeristen reisen aus 16 Ländern an, darunter Schweden, Mexiko und Saudi-Arabien. In Spanien startete 2012 die Plattform „Talking Galleries“: Unter diesem Label will man nun vom 18. bis 19. September im Station bei freiem Eintritt über die Zukunft von Galerien diskutieren. Nicht weit hatten es dagegen die Arbeiten der Sonderausstellung: Sie stammen aus Berliner Privatkollektionen und sollen zeigen, was hier gesammelt wird.
Mit der Arena in Treptow bezieht die Positions Berlin (17. bis 20.9.) eine neue Adresse. Das Kaufhaus Jandorf in Mitte war zwar ein spektakulärer Ort, aber viel zu klein schon für die Teilnehmer der Messe-Premiere. Ihre Zahl ist auf 78 gewachsen, außerdem nehmen die großzügigen, lichten Hallen auch die Ausstellung „Katzengold“ zum 20. Jubiläum des Landesverbandes Berliner Galerien auf. Mit Bräuning Contemporary (Hamburg), Max Weber Six Friedrich (München) oder Hammelehle und Ahrens (Köln) reisen bemerkenswerte Galerien aus anderen deutschen Knotenpunkten der Kunst an. Die Berliner Liste als dritte Messe (17. bis 20.9.) hat im Kraftwerk Berlin sogar 123 Galerien, Projekträume und Künstler aus 23 Ländern im Programm – allerdings bot sie in der Vergangenheit vielleicht gerade wegen der großen Zahl ein etwas disparates Bild.
Vor den Messen eröffnen zur „Gallery Night“ am 16. September all jene Berliner Galerien, die auch an der ABC teilnehmen, von 18 bis 21 Uhr neue Ausstellungen in ihren eigenen Räumen.
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