Skulpturen gefunden: Beutekunst in Moskau entdeckt
9Im Puschkin-Kunstmuseum in Moskau wurden 59 bislang verloren geglaubte Skulpturen aus Berlin entdeckt. Sie stammen von bedeutenden italienischen Meistern und wurden im 2. Weltkrieg von der Roten Armee aus Deutschland verfrachtet.
Im Puschkin-Kunstmuseum in Moskau sind 59 bislang verloren geglaubte Skulpturen aus Berlin entdeckt worden. Das wurde nach Informationen von Deutschlandradio Kultur bei einer Fachtagung in Florenz bekannt, an der Kuratoren aus Berlin und Moskau teilnahmen. Eine Sprecherin des Puschkin-Kunstmuseums und auch die Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin bestätigten den Bericht. Die Kunstwerke seien in einem noch laufenden Kooperationsprojekt mit dem Puschkin-Museum identifiziert worden, sagte eine Sprecherin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.
Die Skulpturen stammen aus der Sammlung des Berliner Kaiser-Friedrich-Museums, des heutigen Bode-Museums. Es sind Kunstwerke von bedeutenden italienischen Meistern wie Donatello, Lucca della Robbia und Giovanni Pisano. Sie wurden während des Zweiten Weltkriegs in den Flakbunker in Friedrichshain ausgelagert, der unmittelbar nach Kriegsende vollständig ausbrannte. Nach dem Krieg wurden sie von der Roten Armee nach Moskau abtransportiert.
Bei dem gemeinsamem Kooperationsprojekt zwischen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin und dem Puschkin-Kunstmuseum in Moskau wird versucht, den Verbleib möglicher Beutekunst aus Kriegszeiten zu klären. Insgesamt werden in Russland und den anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion noch rund eine Million Kunstschätze aus Deutschland vermutet. Moskau sieht die Werke, die Sowjetsoldaten nach dem Zweiten Weltkrieg aus Deutschland in die UdSSR verfrachtet hatten, als Entschädigung für eigene Kriegsverluste. (afp/dpa)
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