China und die Menschenrechte: Autoren fordern Ausreiseerlaubnis für Liu Xiaobo
Der chinesische Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo ist todkrank, er wurde vom Gefängnis in eine Klinik verlegt. Prominente Autoren verlangen seine tatsächliche Freilassung.
Elfriede Jelinek, Salman Rushdie, Ian McEwan, Herta Müller, Wole Soyinka, Eva Menasse und etliche andere Autoren setzen sich für eine Ausreise des schwerkranken chinesischen Friedensnobelpreisträgers Liu Xiaobo ein, der vor wenigen Tagen in China aus der Haft in ein Krankenhaus verlegt worden war. Rund 100 Schriftsteller aus allen Kontinenten haben einen Appell an die chinesische Regierung unterzeichnet, so Ulrich Schreiber vom Berliner Literaturfestival. Sie fordern die tatsächliche Freiheit für den 61-Jährigen, der zwar nicht mehr im Gefängnis sitzt, aber sich alles andere als in Freiheit befindet und wie seine Frau Liu Xia den Wunsch äußerte, „nach Deutschland auszureisen, um medizinische Hilfe zu bekommen“. Auch Liu Xia, die seit Jahren unter Hausarrest steht, sei schwer erkrankt.
Die Zeit sei knapp. „Wir appellieren dringend an die chinesische Regierung: Geben Sie diesen beiden Menschen die Freiheit, das Land zu verlassen!“ Liu Xiaobo, 2009 wegen „Untergrabung der Staatsgewalt“ zu elf Jahren Haft verurteilt, sagte, selbst wenn er sterben müsse, wolle er nicht in China sterben. Seine Frau möchte ebenfalls unter keinen Umständen in China bleiben. 2010 hatte Liu Xiabo in Abwesenheit den Friedensnobelpreis erhalten. (dpa)