#FreeDeniz: Autokorso für Deniz Yücel
Ein Jahr ist der deutsch-türkische Journalist in Haft: in Berlin protestieren Prominente für seine Freilassung - und Yücels Buch mit Texten aus dem Gefängnis erscheint.
Zum Jahrestag der Festnahme des deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel in der Türkei erscheint sein neues Buch „Wir sind ja nicht zum Spaß hier“. Dies nehmen Freunde und Prominente zum Anlass, um am Mittwoch in Berlin mit einem Korso und einer Lesung für Yücels Freilassung zu demonstrieren. Um 16.30 Uhr startet am Festsaal Kreuzberg der vom Freundeskreis #FreeDeniz initiierte „Korso der Herzen“, bei dem „alles, was Räder hat“, willkommen ist. Ab 19 Uhr lesen im Festsaal Kreuzberg Herbert Grönemeyer, Hanna Schygulla, Anne Will, Mark Waschke und Gustav Seibt Texte von Yücel. Musikalische Unterstützung bekommen sie von Aynur Dogan, Igor Levit und Thees Uhlmann. Danach legt Andi Thoma von Mouse on Mars auf.
Deniz Yücels Buch ist eine Sammlung von Texten, die er in den letzten dreizehn Jahren für „Junge World“, „taz“ und „Welt“ verfasst hat, ergänzt um zwei im Hochsicherheitsgefängnis Silivri Nr. 9 geschriebene Texte und um einen Beitrag seiner Frau, der Fernsehproduzentin und Lyrikerin Dilek Mayatürk Yücel. In mühsamer Kommunikation über seine Anwälte stellte Yücel das Buch mit seiner langjährigen Vertrauten, der „taz“-Redakteurin Doris Akrap, zusammen. Die anderen Insassen hätten ihn animiert, die Haftbedingungen aufzuzeichnen. Und so beschreibt er in dem Buch, wie er einen beim Arzt eingesteckten Stift in seine Zelle schmuggelt und seinen Erfahrungsbericht aus der Polizeihaft in eine türkische Ausgabe von Antoine de Saint-Exupérys „Der kleine Prinz“ schreibt. Das Buch versteckte er in der Wäsche, die sein Anwalt mitnahm.
Yücel lehnt Deals ab
Seit dem 14. Februar 2017 sitzt Deniz Yücel in Istanbul wegen des Vorwurfs der „Terrorpropaganda“ und der „Volksverhetzung“ in Haft. Bis heute liegt keine Anklageschrift vor. Akrap schreibt im Vorwort des Buchs, dass es nur einen Grund gebe, Menschen wie Yücel wegzusperren: „Man will sie zwingen, endlich die Klappe zu halten.“ In einem schriftlich geführten Interview mit der Deutschen Presse-Agentur hatte Yücel erklärt, dass er für seine Freilassung „schmutzige Deals“ ablehne. In Dresden organisiert der Deutsche Journalisten- Verband Sachsen heute eine Mahnwache für Yücel am Lutherdenkmal. Tsp
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