Auszeichnung für das Comic "Maus": Art Spiegelman erhält Siegfried Unseld Preis
Mit seinem Comic „Maus“ wurde er weltberühmt. Jetzt erhielt der Comic-Künstler Art Spiegelman den Siegfried Unseld Preis.
Der amerikanische Cartoonist und Comic-Autor Art Spiegelman (64) hat am Sonntag in Berlin den mit 50.000 Euro dotierten Siegfried Unseld Preis 2012 erhalten. In seinen Werken lasse der Künstler klar und formstreng, gleichzeitig angriffslustig und selbsthinterfragend verschiedene Zeitebenen und Weltbilder als räumliche Erzählung sichtbar werden, befand die Jury.
Spiegelman ist vor allem durch seinen Comic Strip „Maus“ berühmt geworden, in dem er die Erinnerungen seines Vaters an die Shoa beschreibt. 1992 erhielt er dafür als erster Comic-Autor den Pulitzer- Preis. Zugleich löste die anfangs kapitelweise im Avantgarde-Magazin RAW veröffentlichte Arbeit heftige Diskussionen aus: Darf man ein KZ in einem Comic darstellen? Darf man Juden als Mäuse, Deutsche als Katzen zeichnen?
Nur wenige Tage nach der Preisverleihung im Berliner Kino International bringt der S. Fischer Verlag am 26. September das Buch "MetaMaus" heraus, in dem Spiegelman Einblick in seine Arbeit gewährt.
Spiegelman wurde 1948 in Stockholm als Kind von Shoa-Überlebenden geboren und wuchs in den USA auf. Seit 1980 gab er das Magazin Raw gemeinsam mit seiner Frau Francoise Mouly heraus.
Der Preis erinnert an den Verleger Siegfried Unseld, der mehr als 40 Jahre den Suhrkamp Verlag leitete. Er wird seit 2004 alle zwei Jahre vergeben. Bisherige Preisträger waren Peter Handke, Inger Christensen, Bruno Latour sowie 2010 gemeinsam Sari Nusseibeh und Amos Oz.
Das Museum Ludwig in Köln zeigt derzeit eine Retrospektive des Künstlers mit Comics, Zeichnungen und "übrigem Gekritzel". (dpa/dapd)
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