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Pieter Lescure (L) , der Präsident des Filmfestivals Cannes, und der künstlerische Leiter Thierry Frémaux bei der Präsentation des Festivalprogramms am Donnerstag in Paris.
© Bertrand GUAY / AFP

Filmfestival Cannes: Almodovár, Loach, Malick: Der Wettbewerb von Cannes steht

Vielleicht wird auch noch Quentin Tarantino mit seinem neuen Film fertig: Das Filmfestival Cannes hat sein Programm bekanntgegeben.

Mit Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, Ken Loach, den Dardenne-Brüdern und Terrence Malick schickt das Filmfestival von Cannes wieder große Namen - und vor allem alte Bekannte - ins Rennen um die Goldene Palme. 19 Filme für den Wettbewerb wurden auf auf der Pressekonferenz am Donnerstag in Paris vorgestellt. Es könnte sein, dass es noch mindestens einer mehr wird: Die Liste sei aber noch nicht endgültig, sagte Festivalleiter Thierry Frémaux. Der besonders heftig erwartete neue Film von Quentin Tarantino, „One Upon A Time in Hollywood“ mit Leonardo DiCaprio und Brad Pitt, ist laut Frémaux noch nicht fertig. Es sei nicht ausgeschlossen, dass er noch hinzukomme, sagte Frémaux. Tarantino sei noch im Schneideraum, was er selbst von dem Film bereits sehen konnte, sei fantastisch.

Ein deutscher Film ist nicht dabei. Eine Chance auf die begehrte Trophäe hat die Österreicherin Jessica Hausner mit „Little Joe“. Der Film der 46-Jährigen handelt von einer gentechnisch manipulierten Pflanze, deren Samen unheimliche Veränderungen bei Mensch und Tier hervorrufen. Mit dem Science-Fiction-Drama hat Hausner ihren ersten englischsprachigen Film gedreht.

Mit „Dolor y Gloria“ zeigt der spanische Regisseur Almodóvar in Cannes einen seiner persönlichsten Filme. Das Drama handelt vom Leben und den Erinnerungen eines Regisseurs. Zu den Cannes-Rückkehrern gehört Marco Bellocchio mit der deutschen Koproduktion „Der Verräter“. Darin erzählt der italienische Regisseur die Geschichte eines Mafia-Mitglieds.   Auch Xavier Dolan kehrt mit „Matthias & Maxime“ wieder auf die Croisette zurück. Darin erzählt der erst 30-jährige Kanadier, der lange als Regie-Wunderkind galt („Mommy“, „Einfach das Ende der Welt“), die Geschichte zweier Jungen, die sich ineinander verlieben.

Terrence Malick, der 2011 für „Tree of Life“ die Goldene Palme gewann, wird „A Hidden Life“ präsentieren, ebenfalls eine deutsche Koproduktion. Der Film des US-amerikanischen Regisseurs erzählt das Schicksal eines Regime-Gegners, der den Kriegsdienst bei der Wehrmacht verweigert und von den Nazis ermordet wird.

Das Festival eröffnet mit einem Zombie-Film von Jim Jarmusch

Ken Loach stellt „Sorry we missed you“ vor, ein typischer Loach-Film, wie Frémaux meinte. Loach gewann vor drei Jahren die Goldene Palme mit "I, Daniel Blake" - nachdem alle erwartet hatten, dass Maren Ade mit "Toni Erdmann" gewinnt. „Le jeune Ahmed“ der Dardenne-Brüder Jean-Pierre und Luc beschreibt die Zerrissenheit eines 13-jährigen Jungen, der zwischen seinen Idealen und seinem Imam verloren ist. Der deutsche Regisseur Werner Herzog wird mit „Family Romance, LLC“ in der Sektion „Séances Spéciales“ gezeigt.

Ein Netflix-Film oder eine Produktion eines anderen Streamingdiensts ist nicht im Wettbewerb dabei: Cannes boykottiert die Filme der Streamingdienste, jedenfalls bei den Palmen-Anwärtern, anders als die Festivals von Venedig und Berlin. Wie bereits gemeldet, wird das Festival am 14. Mai mit Jim Jarmuschs Zombie-Komödie „The Dead Don't Die“ eröffnet. Der Vampir-Film mit Stars wie Bill Murray, Adam Driver und Chloë Sevigny nimmt auch am Wettbewerb um die Goldene Palme teil. Präsident der Jury der 72. Internationalen Filmfestspiele ist der  mexikanische Regisseur Alejandro González Iñárritu. Die goldene Ehrenpalme geht an den französischen Schauspieler Alain Delon (83), der mit Filmen wie „Der eiskalte Engel“ und „Der Leopard“ Weltruhm erlangte. Das Festival dauert bis zum 25. Mai. (dpa/Tsp)

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