Filmfestspiele Cannes: Ken Loach gewinnt die Goldene Palme
Bei den Filmfestspielen in Cannes erhält Ken Loach die Goldene Palme zum zweiten Mal - nun für "I, Daniel Blake". Maren Ade geht leer aus.
Ken Loach hat bei den Filmfestspielen von Cannes die Goldene Palme für sein Sozialdrama „I, Daniel Blake“ erhalten. In dem Film des Briten spielt Dave Johns einen Zimmermann, der nach langer Krankheit aus dem sozialen Netz zu fallen droht. 2006 gewann Loach bereits eine Goldene Palme in Cannes. Die Auszeichnung bekam er für den Film "The Wind That Shakes The Barley, der vom irischen Freiheitskampf in den 1920er Jahren handelt.
Für Großbritannien ist es die achte Goldene Palme in der Geschichte des Festivals. „Das Kino kann uns die Welt näherbringen, in der wir leben - und die Welt in der wir leben, ist derzeit an einem gefährlichen Punkt“, sagte der 79-jährige Loach am Sonntagabend bei der Preisverleihung. „Wir sind im Würgegriff der Sparmaßnahmen, die angetrieben werden von Ideen, die wir Neoliberalismus nennen - die uns an den Rand einer neuen Katastrophe bringen.“ Das habe viele Menschen in Griechenland, Spanien und Portugal in Not gebracht „und einigen wenigen grotesken Reichtum“. Die Gefahr sei, dass rechte Parteien davon profitieren könnten.
Der zweite große Gewinner ist der jüngste Regisseur des diesjährigen Wettbewerbs: Der Kanadier Xavier Dolan gewann für sein Drama „Juste la fin du monde (It's Only the End of the World)“ den Großen Preis der Jury, die zweitwichtigste Ehrung des Festivals. Die deutsche Regisseurin Maren Ade, die als große Favoritin gehandelt worden war, ging mit „Toni Erdmann“ überraschend völlig leer aus. (dpa/Tsp)