Volksbühne: Akademie der Künste übernimmt Archiv der Castorf-Jahre
25 Jahre Castorf-Intendanz an der Berliner Volksbühne sind Geschichte. Unzählige Materialien und Dokumente wandern jetzt in die Akademie der Künste.
Die lange Geschichte vom Ende der Castorf-Volksbühne ist um ein weiteres Kapitel reicher: Wie die Berliner Akademie der Künste jetzt offiziell bestätigt, hat sie das Archiv des Hauses aus den Castorf-Jahren 1992-2017 übernommen. Es besteht aus rund 600 Umzugskisten, die nun gesichtet und geordnet werden sollen. Neben lückenlosen Dokumentationen der einzelnen Produktionen finden sich darin auch Dramaturgie- und Intendantenunterlagen, Aufführungsplakate und audiovisuelle Aufzeichnungen. Frank Castorf ist seit 1994 Mitglied der Akademie der Künste. Er habe zusammen mit Bühnenbildner Bert Neumann eine "völlig neue Form des Stadttheaters entwickelt, die die Theaterlandschaft weit über das Genre Sprechtheater und über Deutschland hinaus beeinflusst habe und in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nur noch mit dem Berliner Ensemble von Brecht/Weigel und der Schaubühne unter Peter Stein vergleichbar sei", so die Akademie.
Ebenfalls seit Juli ist die bisherige Webseite der Volksbühne in der von Bert Neumann gestalteten Frakturschrift bei der Akademie der Künste angesiedelt. Die Webseite ist unter https://volksbuehne.adk.de weiterhin zugänglich ist und bietet ebenfalls ein schnell zugängliches digitales Archiv sämtlicher Produktionen der Volksbühne seit dem Start der Webseite im Jahr 2007. Im August dieses Jahres übernahm der belgische Museumkurator Chris Dercon die Leitung der Volksbühne.