Museum der Moderne: 440 Entwürfe für Museumsneubau am Berliner Kulturforum
Erste Runde bei der Planung des Museums der Moderne: 440 Architekturbüros haben Vorschläge eingereicht. Im Februar werden daraus die Büros für den Realisierungswettbewerb nominiert.
440 Architekturbüros aus dem In- und Ausland haben sich in einem Ideenwettbewerb um den Neubau des Museums der Moderne in Berlin beworben. „Diese Zahl der Bewerber zeigt schon, wie attraktiv die Bauaufgabe ist“, sagte Hermann Parzinger, Präsident der verantwortlichen Stiftung Preußischer Kulturbesitz. „Wahrscheinlich gibt es in Berlin derzeit kein spannenderes Projekt.“
Das neue Museum für die Kunst des 20. Jahrhunderts soll zwischen der Neuen Nationalgalerie und der Philharmonie auf dem Kulturforum neben dem Potsdamer Platz entstehen, der Haushaltsausschuss des Bundes hatte 2014 200 Millionen Euro dafür zur Verfügung gestellt. Als erste Stufe war Anfang September der Ideenwettbewerb ausgelobt worden, an dem sich auch jüngere Architekten ohne große Museumserfahrung beteiligen konnten. In der zweiten Februarhälfte sollen aus den 440 Bewerbungen zehn bis zwanzig Büros für den Realisierungswettbewerb nominiert werden.
Parzinger hofft auf städtebauliche Ideen für das Kulturforum
„Ich bin sicher, dass wir nicht nur gute Gestaltungsideen für das Museum, sondern auch für die städtebauliche Einbindung am Kulturforum erwarten dürfen“, sagte Parzinger. Das Projekt gilt als besondere Herausforderung, weil es sich zwischen die beiden bestehenden Architektur-Ikonen auf einer Brachfläche einfügen muss; auch um den Standort und die städtebauliche Misere des Kulturforums zwischen Nationalgalerie, Gemäldegalerie und Philharmonie hatte es Auseinandersetzungen gegeben: Kulturstaatsministerin Monika Grütters bevorzugt ebenso wie die Haushälter des Bundes den jetzt ausgelobten Standort an der Potsdamer Straße, andere plädierten für die Sigismundstraße hinter der Nationalgalerie oder für eine gründlichere Diskussion zur Standortfrage. Eine von Grütters' Vorgänger Bernd Neumann in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie hatte die Sigismundstraße als kostengünstigste Variante ermittelt. dpa/Tsp