Neustart beim Portal gesundheitsberater-berlin.de: Erwachsen mit fünf
Gesundheitsberater-berlin.de, das Portal von Tagesspiegel und Gesundheitsstadt Berlin, wurde renoviert. Es bietet jetzt noch mehr Infos zu Klinikhygiene, Pflegeheimen, Behandlungen, Reha und Prävention.
Fünf Jahre sind für die Aktualität eines gedruckten medizinischen Standardwerkes sicher keine Zeit. Für ein Internetportal dagegen ist das eine halbe Ewigkeit, nach deren Ablauf ein Lifting nicht mehr ausreicht, um aktuell zu bleiben. Gesundheitsberater-berlin.de, das Such- und Beratungsportal von Tagesspiegel und Gesundheitsstadt Berlin, ist nun fünf Jahre alt. Am 24. Januar 2010 ging es online, damals zunächst nur mit der Möglichkeit, die Krankenhäuser der Stadt näher zu durchleuchten. Heute, fünf Jahre später, ist das Angebot sehr viel umfangreicher: Hinzu gekommen sind Pflegeheime, Arztpraxen, Präventionsangebote und Rehakliniken. So eine umfangreiche Übersicht von Gesundheitsanbietern auf einem Portal ist wohl einmalig.
Die beiden neuesten Ressorts bieten Daten und Artikel zu Rehakliniken und ambulanten Rehazentren in Berlin und Brandenburg und außerdem mehr Durchblick im umfangreichen Angebot von Leistungen zur Gesundheitsförderung in der Stadt. Die Nutzer des Portals können unter tausenden Sportkursen, Gesundheitsvorträgen, Vorsorgeuntersuchungen, Ernährungsseminaren, gesundheitsfördernden Maßnahmen in Betrieben, Fitnessangeboten und vielem mehr das für sie am besten passende Angebot recherchieren.
Der Ausbau zeigt sich auch in wachsenden Besucherzahlen. Zu Beginn nutzten rund 10 000 Besucher im Monat das Portal. Seitdem haben sich die Nutzerzahlen stetig erhöht. Derzeit sind rund 75 000 Besucher monatlich auf dem Portal – die weitaus meisten kommen aus der Region Berlin und Brandenburg.
Ein Routenplaner hilft, den besten Begleiter zu finden
Der Inhalt hat zugelegt, das Kleid aber blieb im Wesentlichen unverändert. Das ist nun anders. Das Portal wurde zum fünften Geburtstag völlig neu gestaltet. Das Ziel ist es, einerseits noch übersichtlicher Informationen zu Krankheiten und deren Behandlungen anbieten zu können und zum anderen, so viel wie möglich Daten zur Qualität der medizinischen Versorgung und Pflege laienverständlich und übersichtlich aufzubereiten, damit Interessierte die besten Behandlungsangebote auswählen können.
Eine Neuerung in dem Portal ist der „Routenplaner“. Dieses Recherchewerkzeug ermöglicht es, für jeden Schritt der Behandlung einer Erkrankung den jeweils besten Begleiter zu finden – von der Vorsorge über die ambulante Behandlung bis hin zur stationären Versorgung und anschließender Rehabilitation. Mit einem Klick kann sich der Portalbesucher die in der Datenbank enthaltenen Einrichtungen in der Region Berlin-Brandenburg anzeigen lassen, die diese Erkrankung behandeln.
Deutlich werden die Vorteile einer solchen Übersicht über den Behandlungspfad am Beispiel der Orthopädie. Mithilfe der Daten lassen sich die geeignetsten ambulanten Schmerztherapeuten ausfindig machen, ebenso wie die besten orthopädischen Abteilungen der Kliniken und schließlich der meistempfohlenen Rehakliniken für die anschließende Rehabilitation. Und um danach fit und beweglich zu bleiben, kann man sich schließlich unter tausenden Angeboten die besten Gesundheitssport-Kurse auswählen.
Um mündig sein zu können, braucht der Patient Informationen
Immer wieder betonen Politiker, wie wichtig der mündige Patient sei, der genau wisse, was er vom Gesundheitswesen erwarten könne, sich keine unnötigen Behandlungen aufschwatzen lasse und die besten Ärzte auswählen könne. Doch um mündig sein zu können, braucht man Informationen. Informationen, die immer noch zu oft unter Verschluss sind.
Solche Verschlusssachen sind zum Beispiel Daten zu Infektionen, die man sich im Krankenhaus einfangen kann. Solche Daten werden auch schon seit Jahren erhoben – aber nicht veröffentlicht. Dem Tagesspiegel ist es jedoch gelungen, zumindest für Berlin und das Brandenburger Umland 75 Krankenhäuser zu bewegen, freiwillig Daten zur Hygiene, Infektionsvorsorge und Ausstattung mit Hygienepersonal für eine Veröffentlichung zur Verfügung zu stellen. Dazu zählen Informationen, wie viele Patienten sich im Krankenhaus mit Bakterien infizierten, die gegen viele Antibiotika unempfindlich sind, ebenso wie Daten, die belegen, wie genau es das Personal mit der Händedesinfektion nimmt, bevor ein Patient berührt wird. Und schließlich eine Übersicht, in welchen Krankenhäusern hauptamtliche Hygieneärzte und -fachpflegekräfte tätig sind.
Hygienedaten für Krankenhaäuser sind wichtig
Erstmals lassen sich nun diese Hygienedaten auch auf dem Portal gesundheitsberater-berlin.de recherchieren. Wie wichtig solche Informationen sind, zeigen die aktuellen Fälle im Universitätsklinikum Kiel, wo sich elf Patienten mit antibiotikaresistenten Keimen ansteckten.
Dadurch stehen den Interessierten bei den Krankenhäusern nun bis zu fünf aussagekräftige Kriterien zur Verfügung, um sich das Krankenhaus auszuwählen, das für die eigenen Bedürfnisse am besten passt: Behandlungszahlen, die für Erfahrung und Routine der Klinik stehen, Angaben zur Behandlungsqualität wie Komplikationsraten oder Wundinfektionen, Zahlen zur Klinikhygiene, Auswertungen der Qualität der pflegerischen Versorgung und schließlich die Ergebnisse der regelmäßig durchgeführten Befragungen niedergelassener Mediziner, die sich zu besonders empfehlenswerten Krankenhäusern äußern.
Und auch die Pflegeheimprofile haben wir nun um eine neue Qualitätsdimension erweitert. Neben den Angaben zu Ausstattung, Personal und Preisen bietet das Portal jetzt noch mehr Informationen zur Versorgungsqualität in den rund 300 Berliner Pflegeheimen. Denn neben den Ergebnissen der Prüfungen durch die Krankenkassen – der sogenannte Pflege- TÜV in Form von Schulnoten, dessen Nutzen umstritten ist – bieten die Profile nun auch die Ergebnisse der regelmäßigen Kontrollen durch die Heimaufsicht des Landes Berlin. Vor dem Hintergrund der Klagen, dass immer weniger Pfleger und Schwestern für immer mehr Pflegebedürftige verantwortlich sind, ist das ein Mehrwert für diejenigen, die ein Pflegeheim suchen. Denn die Kontrolleure, die oft unangemeldet in den Häusern erscheinen, achten auch darauf, wie viele Pflegekräfte in den Einrichtungen die Pflegebedürftigen versorgen.
Aber auch der redaktionelle Teil mit hunderten Artikeln zu vielen Krankheiten und Therapiemethoden wurde für den Neustart zum 5. Geburtstag grundlegend überarbeitet. Nun gibt es ein eigenes Ressort, das die Texte nach Krankheiten geordnet auf einen Blick durchsuchbar macht. Unter dem Menüpunkt „Krankheiten“ kann der Nutzer nun unter rund 180 Themendossiers zu Diagnosen und Therapien die für ihn passenden Informationen finden.
Doch neben den großen Veränderungen wurde das Portal auch an vielen weniger sichtbaren Punkten nutzerfreundlicher gestaltet. So ist die Menüführung aufgeräumter und übersichtlicher geworden. Zu jedem Text findet der Nutzer nun auch eine Liste von Schlagwörtern, die ihn weiterverlinken zu passenden zusätzlichen Artikeln.
Mehr Infos zum Neustart auf www.gesundheitsberater-berlin.de
Ingo Bach