„Diese Karten akzeptieren wir hier nicht“: Wieso man oft nur mit Kreditkarten und nicht mit Debitkarten zahlen kann
Debitkarten und Kreditkarten werden oft verwechselt. Das kann im Urlaub zum Problem werden. Worin sie sich unterscheiden und was ihr Vorzüge sind.
Es ist fast schon ein Klassiker unter den Kreditkarten-Geschichten. Man fliegt in den Urlaub oder muss eine Geschäftsreise starten und besorgt sich dafür einen Mietwagen. In dem Moment wo man bezahlen möchte und seine Karte zückt, wird einem entgegnet: „Diese Karten akzeptieren wir hier nicht.“ Der Urlaub kommt dann schon ins Stocken, bevor er überhaupt begonnen hat. Und alles nur, weil die vermeintliche Kreditkarte in Wahrheit eine Debitkarte ist.
Doch was unterscheidet beide Kartentypen eigentlich voneinander? Ist die eine Karte wirklich schlechter als die andere Karte? Und wie erkennt man, welche Art von Karte im eigenen Portemonnaie steckt? Fragen, dessen Antworten den Start einer Reise erheblich erleichtern können. Um die Verwirrung um die zahlreichen Karten im Portemonnaie verschwinden zu lassen, haben wir einmal das Wichtigste zum Thema zusammengetragen:
Was ist eine Debitkarte?
Eine Debitkarte ist zunächst einmal keine Kreditkarte. Debitkarten erhält man bei den Sparkassen oder Banken, nachdem man ein Girokonto eröffnet hat. Oft werden diese Art von Karten auch als EC-Karten, Bankkarten, Sparkassenkarten oder auch Bankomatkarten bezeichnet.
Mit einer Debitkarte kann man zum einen bargeldlos zahlen und zum anderen an den Automaten der Bank Geld abheben.
Eine Debitkarte hat das sogenannte ISO-7810-Format. Das heißt, die Karte ist etwa 86 mal 54 Millimeter groß und ungefähr 0,76 Millimeter dick - so wie auch Kreditkarten, Führerscheine oder der im November 2010 in Deutschland eingeführte Elektronische Personalausweis.
Nutzbar sind Debitkarten mit einer bestimmten Geheimzahl, bestehend aus vier Ziffern (PIN), die einem von der Bank zugeschickt werden.
Was unterscheidet Kreditkarten und Debitkarten?
Der Unterschied zwischen den beiden Kartenarten liegt in erster Linie in der Art, wann das Girokonto belastet wird. Eine Zahlung oder Abhebung mit einer Debitkarte belastet das Konto direkt nach der Transaktion. Bei einer Kreditkarte wird das Konto erst nach einer gewissen Zeit – in der Regel nach einem Monat – belastet. Die Bank gewährt also erst einmal einen Kredit.
Und genau dieser Kredit ist es, den beispielsweise Mietwagenfirmen oder Hotel zum Teil noch einfordern, um Sicherheit zu haben. Das ist der Grund, dass dort Debitkarten nicht angenommen werden. Mittlerweile steigt jedoch immer mehr die Akzeptanz von Debitkarten bei Hotelketten und Autovermietungen in Europa.
Wird die Debitkarte also beispielsweise in Hotels akzeptiert, heißt das, der fällige Betrag inklusive Kaution wird direkt abgebucht. Das Konto muss dementsprechend gedeckt sein.
Bargeldlos und kontaktlos kann aber sowohl mit der Debitkarte als auch mit der Kreditkarte bezahlt werden. Kreditkarten sind jedoch beim Einkaufen im Internet, auf Geschäftsreisen, bei der Mietwagenbuchung oder im Ausland von Vorteil. Wer mit einer Debitkarte im Ausland Geld abheben möchte, muss mit hohen Gebühren rechnen.
Was sind die Vorteile einer Debitkarte?
- Debitkarten sind im Inland und auch im Ausland nutzbar.
- Die Gefahr, sich zu verschulden, ist gering.
- Debitkarten bieten ein hohes Maß an Sicherheit.
- Das gesamte Guthaben des Kontos kann genutzt werden.
- Oft ist die Debitkarte in den Kontoführungsgebühren mit enthalten und dadurch preiswerter als Kreditkarten.
- Die Debitkarte eignet sich auch für Personen, deren Bonität für eine Kreditkarte nicht ausreicht.
Oftmals verfügen Debitkarten auch über eine Debit-Kreditkartenfunktion. Das macht sie auch im Ausland nutzbar. Eine zweite Karte ist damit nicht nötig. Ob eine Debitkarte über eine solche Funktion verfügt, darüber kann die Bank, bei der sie erworben wurde, Auskunft geben. Bei der Bank bekommt man auch Informationen, in welchen Länder auf der Welt die Karte funktioniert und in welchen nicht.
Dadurch, dass Debitkarten keine Kreditkarten sind, sind sie vor allem für Personen geeignet, die darauf bedacht sind, ihr Konto nicht zu überziehen. Denn bei Debitkarten wird das Konto sofort belastet. Den Kontoinhabern ist es so möglich, ihre Ausgaben jederzeit vollständig zu überblicken.
[Mehr zum Thema: Strengere Sicherheitsregeln fürs Onlineshopping - Das ändert sich beim Bezahlen per Kreditkarte (T+)]
Im Vergleich zu Kreditkarten ist die Debitkarte zudem etwas preiswerter. Sie muss nicht noch extra hinzugekauft werden und ist oftmals bereits in den Kontoführungsgebühren enthalten.
Zudem ist die Debitkarte direkt mit dem Girokonto verknüpft. Dadurch kann – anders als bei Kreditkarten – kein Kredit aufgenommen werden. Sobald man also mit der Karte zahlt, wird kurz darauf der Betrag vom Konto abgebucht. Dafür muss das Konto in den meisten Fällen gedeckt sein, was wiederum den Vorteil hat, dass eine Verschuldung eher unwahrscheinlich ist.
Die Sicherheit der Debitkarten wird durch die sogenannte Personal Identification Number, die PIN, gewährleistet. Karte und PIN sollten stets getrennt voneinander aufbewahrt werden, um Missbrauch bei Verlust des Portemonnaies oder Diebstahl vorzubeugen.
Woran erkennt man, dass man eine Debitkarte hat?
Optisch sind Kredit- und Debitkarten kaum voneinander zu unterscheiden. Doch wer genau hinschaut, findet auf den meisten Karten einen Hinweis. Meist ist in den Ecken der Karten das kleine Wörtchen „Debit“ zu finden. Auf Kreditkarten steht hingegen oft das Wort „Credit“.
Ist auf der Debitkarte zudem ein Maestro- oder V-PAY-Logo aufgedruckt, dann kann die Karte auch im europäischen Ausland und vereinzelt sogar außerhalb von Europa genutzt werden.
Hinzu kommt eine dritte Kartenvariante. Visa und Mastercard geben Karten raus, die einer Kreditkarte gleichkommen, aber eigentlich Debitkarten sind. Sie verfügen über dieselben Funktionen wie Kreditkarten sowie über eine entsprechende Kreditkartennummer.
Was sie von den EC-(Debit)karten unterscheidet: Sie nutzen nicht dasselbe Zahlungssystem und verfügen über keine Kreditkartennummer.
Thomas Sabin
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