Selchow und der BER: Ein Dorf zwischen Start- und Landebahn
Fluglärm, Flüchtlingsunterkünfte: In Selchow, dem kleinen Dorf am Rande des BER, haben sie gelernt mit Ärger umzugehen. Und laut zu sein, wenn sie gehört werden wollen. Unser Blendle-Tipp.
Am Abend, an dem der Himmel auf der Selchower Erde vorspricht, stehen seine Abgesandten vorm Altar und kündigen Beschränkungen bei den Freikarten an. Sie geben Straßensperren bekannt, reden von erwarteten Fremdenschwärmen und deren „4000 Pkw in der morgendlichen Spitzenstunde“, hören sich Befürchtungen über zu helle Parkplatzlampen an und irgendwann beginnen sie, das vermeintlich Wichtigste zu referieren: „Was für Sie ganz interessant ist: Was machen wir in der Luft?“
Das Leben im brandenburgischen Dorf Selchow, gelegen am Zaun des Schönefelder Flughafens – und damit alle zwei Jahre auch direkt neben der großen Flugzeugmesse ILA, die Anfang Juni wieder stattfinden wird –, spielt sich aber immer noch auf dem Boden ab. An einem kilometerlangen Metallgitter mit lauter Drohungen dahinter, die riesig sind.
Die laute Messe. Die tausenden Besucherautos und die Busse. Die drei großen Ausstellungshallen am Dorfrand, so groß und so nah, dass sie im Winter Schatten auf den Ort werfen. Pläne für eine Asylbewerber-Massenunterkunft darin. Der Schönefelder Flughafen, der eines Tages zum BER werden soll, und Selchow, gelegen zwischen dessen Nord- und Südbahn, die im Gegensatz zu heute dann auch beide benutzt werden sollen, und zwar häufig.
Sie haben gelernt, damit zu leben in Selchow. Sie sind erfahren darin, das Monströse vor ihren Haustüren zur Kenntnis zu nehmen und dann eine Gegenleistung dafür zu bekommen, die im Zweifel erkämpft werden muss. Spätestens dann aber ...
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