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Die Kirche will weitere Fälle von Diskriminierung durch die Nazis aufarbeiten.
© imago images/Manngold

Von den Nazis verurteilt, durch die Kirche entlassen: Landeskirche rehabilitiert homosexuellen Pfarrer

Die Evangelische Landeskirche in Berlin rehabilitiert erstmals einen Pfarrer, der von den Nazis verfolgt und danach durch die Kirche entlassen wurde.

Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz wird am Dienstag in einem Gedenkgottesdienst erstmals einen NS-verfolgten homosexuellen Pfarrer öffentlich rehabilitieren.

In dem Gottesdienst mit Bischof Christian Stäblein soll das öffentliche Ansehen von Pfarrer Friedrich Heinrich Klein wiederhergestellt werden, der in der Nazizeit als Pfarrer der Berliner Immanuelgemeinde wegen Homosexualität verurteilt und entlassen wurde, kündigte die Landeskirche am Montag in Berlin an.

Grundlage ist ein Beschluss der Kirchenleitung von vergangener Woche, in dem es heißt, „der Entzug der Ordinationsrechte von Pfarrer Friedrich Klein am 20. Januar 1943 durch das Konsistorium wird als Unrecht anerkannt und für nichtig erklärt“.

1942 von den Nazis verurteilt

Pfarrer Friedrich Klein (1905-1945) wurde den Angaben zufolge 1942 vom NS-Reichskriegsgericht wegen „Verführung eines 19 Jahre alten Mannes zu widernatürlicher Unzucht“ zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Die Kirche entließ ihn danach unter Verlust der geistlichen Rechte und Bezüge.

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Durch diese Unrechtbehandlung sei viel Leid über Menschen gekommen, die anders lebten und liebten und die auf schreckliche Weise diskriminiert wurden, erklärte Bischof Stäblein. Mit dem Gottesdienst solle deutlich gemacht werden, „dass vielen Menschen, auch im Namen der Kirche, schweres Unrecht widerfahren“ sei.

Die Landeskirche werde die Fälle von Diskriminierung durch die Nazis aufarbeiten, hieß es. Dazu solle auch eine Arbeitsgruppe eingesetzt werden, die sich mit Diskriminierung wegen der sexuellen Identität bis heute befassen soll. (epd)

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