Neue Emojis 2020: Die Zeichenpalette wird diverser – und kulinarischer
Die Welt der Icons wird bunter: Zu den neuen Emojis gehören unter anderem eine non-binäre Weihnachtsperson, die Trans*Flagge – und ein Käsefondue.
Kakerlaken, Würmer und sogar das längst ausgestorbene Mammut - wer sich bisher gefragt hat, wie man diese Tiere besonders anschaulich in Whatsapp-Nachrichten oder Twitter-Kommentare einbauen kann, muss bald nicht länger grübeln. Denn am Mittwoch veröffentlichte das sogenannte „Unicode Consortium“ die neuen Emojis für das Jahr 2020, die voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Jahres in iOS, Android und die sozialen Netzwerke integriert werden sollen.
Mittlerweile gibt es mehrere Tausend Icons, die in verschiedene Kategorien wie Gesichtsausdrücke, Berufe, Tiere oder Pflanzen eingeteilt sind. Einige dieser Emojis - wie zum Beispiel die Aubergine oder auch der Affen, der sich die Augen zuhält - haben ihre besondere Bedeutung erst durch die Nutzung in den sozialen Medien erlangt.
Mehr Tiere und ein Käsefondue
Bereits zum 13. Mal wird die Emoji-Tastatur nun schon erweitert. Zu den neuen 117 Bildschriftzeichen gehören nicht nur weitere Tierarten und Smileys, sondern auch Gegenstände wie Mausefalle, Grabstein, Boomerang und Bubble Tea. Besonders freuen dürfen sich wohl die Schweizer*innen, denn unter den neuen Emoji-Varianten befindet sich auch ein Käsefondue mit der Schweizer Flagge drauf.
Doch obwohl einige Symbole wie der Pömpel überflüssig erscheinen, haben viele Emojis auch eine wichtige gesellschaftliche Bedeutung. Denn spätestens seit 2016 werden die Icons immer vielfältiger und weniger stereotyp. Während Frauen vor vier Jahren nur als Prinzessinnen oder Bräute dargestellt wurden, gibt es seither auch Emojis mit Frauen in männlich dominierten Berufsfeldern wie zum Beispiel Handwerkerinnen oder Bauarbeiterinnen.
Daran soll mit der erweiterten Emoji-Tastatur offenbar angeknüpft werden, denn zu den neuen Icons gehören unterschiedliche Darstellungen von Personen, die ein Baby auf dem Arm halten und ihm die Flasche geben. Bisher war es nur möglich die Darstellung einer Frau mit Baby auf dem Arm zu versenden.
"Mx Claus" ergänzt die Weihnachtspalette
Wie Emojipedia auf ihrer Website verkündet, sollen ähnlich wie bei der Erweiterung 2019 weitere diverse Emojis hinzugefügt werden. Aus diesem Grund wird es zukünftig beispielsweise nicht nur Santa Claus und Mrs. Santa geben, sondern eine weitere Person namens „Mx Claus“. „Diese Erweiterung ist Teil der fortwährenden Bemühungen, eine einheitliche Auswahl an Gender-Optionen auf ganzer Linie zu schaffen“, schreibt Emojipedia.
Seit der Emoji-Erweiterung 2019 muss man bei den Icons nicht mehr zwischen „männlich“ und „weiblich“ auswählen, sondern es gibt Emojis außerhalb des binären Rahmens. Außerdem wurden die Paarkonstellationen und Familienmodelle erweitert: Konnte man vorher lediglich einen Mann und eine Frau, die sich küssen oder an den Händen halten, verschicken, gibt es seither verschiedene Variationen.
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Im Rahmen der aktuellen Erweiterung sollen nun außerdem eine „Frau im Anzug“ und ein „Mann im Hochzeitskleid“ hinzugefügt werden, sowie eine „Person im Anzug“ bzw. eine „Person im Hochzeitskleid“.
Bundesverband Trans* begrüßt die Erweiterung
Darüber hinaus kann man nun- neben der Regenbogenflagge, die bereits 2016 in das Repertoire aufgenommen wurde- die Trans*-Flagge und das Trans* Symbol verschicken. „Wir freuen uns sehr über die Trans*-Flagge und das Trans*-Symbol als Emoji“, meint Gabriel_Nox Koenig, Referent_in für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Bundesverband Trans* e.V. „wunderbar sind auch die verschiedenen Darstellungen von Personen in Anzügen, Hochzeitskleidern und mit Babys auf dem Arm.“
Dass trans* Personen, nicht binäre Personen und gender-nonkonforme Personen auf diese Weise sichtbar gemacht werden, zeige ein Wachstum an gesellschaftlicher Akzeptanz. Gleichzeitig gebe es nach wie vor große rechtliche Hürden, Diskriminierungen und Gewalt. „Vor diesem Hintergrund sind die neuen Emojis ein queeres Funkeln am Horizont, das Leichtigkeit und Freude verbreitet.“
Trotzdem: Die Lage von trans* Personen, nicht binären Personen und gender-nonkonformen Personen beispielsweise im Hinblick auf rechtliche Rahmenbedingungen dürfe bei aller Freude nicht aus dem Blick geraten, sagt Gabriel_Nox Koenig.
Inga Hofmann
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