Öffnung der Ehe für Lesben und Schwule: Argumente gegen Homo-Ehe sind lachhaft
Die Iren haben mit ihrer Entscheidung, die Ehe für Homosexuelle zu öffnen, die Diskussion in Deutschland zu dem Thema befeuert. Doch die große Koalition will sich aus der Verantwortung stehlen. Ein Kommentar.
Eigentlich ist das, was hier jetzt folgt, völlig überflüssig. Denn es gibt kein einziges nachvollziehbares Argument, warum die Ehe nicht für Lesben und Schwule zu öffnen ist. Es wird niemandem etwas weggenommen, dafür aber vielen etwas gegeben. Das müssen sich wohl insgeheim auch CDU-Konservative eingestanden haben. Denn sie wehren sich, offenbar verwirrt durch die Entscheidung im katholischen Irland, mit dem lachhaften Argument gegen die Homo-Ehe, dass man sich an den Koalitionsvertrag der großen Koalition im Bund halten müsse: In dem sei nichts dazu vereinbart worden.
Peinlich ist, wie die SPD dagegenhält. Sie barmt, dass mit der CDU bei dem Thema nichts zu machen und bastelt pro forma ein bürokratisches Konstrukt, das die eingetragene Lebenspartnerschaft von einer Homo-Ehe light in eine Homo-Ehe medium wandeln soll, aber im Grunde die Diskriminierung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften fortschreibt.
Sollen also am Ende wieder die Gerichte die Politik bestimmen, so wie im Jahr 2013, als das Ehegattensplitting auf eingetragene Lebenspartnerschaften ausgeweitet werden musste? Oder als das Bundesverfassungsgericht die Rechte von Homosexuellen bei Adoptionen stärkte? Schon damals sahen Teile der CDU ja das Ende des Abendlandes nahen. Sich aus der Verantwortung stehlen passt natürlich zum Bild der großen Koalition, die auf den Wandel der Gesellschaft mit Instrumenten wie der Herdprämie reagiert hat.
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