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Küssen verboten: AfD-Abgeordneter hetzt gegen Homosexuelle.
© picture alliance / dpa

Homo-Hass in der AfD Berlin: AfD-Abgeordneter Nerstheimer hetzt gegen Homosexuelle

Kay Nerstheimer war der erste AfD-Direktkandidat, der am Sonntag ins Abgeordnetenhaus einzog. Online bezeichnet er Lesben und Schwule als "degenerierte Spezies".

Der Lichtenberger AfD-Direktkandidat Kay Nerstheimer hat auf Facebook gegen Schwule und Lesben gehetzt. In einem Kommentar, den er bereits im Dezember 2014 auf der Seite seiner Parteikollegin Beatrix von Storch hinterließ, spricht er von einer „degenerierten Spezies“. Es hätte „schon einen Sinn, dass sich Homosexuelle nicht vermehren können“ – alles andere sei unnormal. Der Kommentar entstand als Reaktion auf eine Aussage des Grünen-Bundestagsabgeordneten Volker Beck. Er hatte darin gefordert, dass auch lesbische Lebenspartnerinnen ein Rechtsanspruch auf ein Kind haben, zur Not durch künstliche Befruchtung.

Stefan Evers, Mitglied der Lesben und Schwulen in der Union und stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzender, überrascht der Ton nicht: „Solche Figuren machen klar, wofür die AfD steht“. Für den Umgang mit derartigen Äußerungen sei seine Fraktion gewappnet. „Wir werden der AfD nicht den Gefallen tun, so etwas hochzujazzen“, sagt Evers.

Stefan Evers: "Wer rechtsextrem wählt, kriegt auch rechtsextrem ins Parlament"

Der Lesben- und Schwulenverband Berlin steht der Partei kritisch gegenüber. „Unsere Fortschritte in der Aufklärungsarbeit werden von der AfD bedroht", sagte Sprecher Jörg Steinert. Im Vorfeld der Wahl hatte der Verband im Rahmen einer Anfrage an alle Parteien zu ihrer Familienarbeit lediglich den Hinweis erhalten, dass Homosexuelle theoretisch von der Nachwuchsproduktion ausgeschlossen seien.

War es nicht genau diese Intoleranz gegenüber Homosexuellen, die die AfD den Moslems vorgeworfen hat? Sie hatte das doch sogar auf Plakaten zum Thema gemacht. 

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Kay Nerstheimer, geboren 1964, gelernter Maurer, heute nach eigenen Angaben in der Sicherheitsbranche tätig, fällt durch diese Äußerung nicht das erste Mal extrem auf. Erst am Montag hatte der Spitzenkandidat der Berliner AfD, Georg Pazderski, bestätigt, dass Nerstheimer in der Vergangenheit Mitglied der GDL war. Die "German Defence League" wird vom Bremer Verfassungsschutz als rechtsextremistisch und islamfeindlich eingestuft. Erst 2012 sei Nerstheimer aus der Organisation ausgetreten.

"Wer rechtsextrem wählt, kriegt auch rechtsextrem ins Parlament", sagt Evers aus der CDU-Fraktion. Er glaubt, dass es sich bei der AfD nur um ein vorrübergehendes Phänomen im Abgeordnetenhaus handelt: "Ich hoffe, dass es in fünf Jahren keinen Grund mehr gibt, diese Partei zu wählen."

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Lisa McMinn

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