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Trainiert für seinen Einsatz. Der deutsche Astronaut Alexander Gerst.
© DPA

Ein Deutscher im All: Zum Abflug "Major Tom"

Der deutsche Astronaut Alexander Gerst fliegt am Mittwoch ins All. Die Musik für die letzten Minuten auf der Erde steht fest. Es ist eine wilde Mischung.

Nun wird es ernst für Alexander Gerst. Am Mittwochabend soll der 38-Jährige an Bord einer Sojusrakete zusammen mit einem Russen und einem Amerikaner zur Internationalen Raumstation (ISS) fliegen. Er wird der elfte Deutsche im All sein, zuletzt war 2008 Hans Schlegel in der Umlaufbahn und hat mit seinen Crewkollegen das Forschungsmodul „Columbus“ an die ISS angedockt.

Dort soll Gerst, promovierter Geophysiker, überwiegend arbeiten. Rund hundert Experimente von Materialwissenschaften bis Medizin stehen auf seiner Liste. Aber noch ist er auf der Erde und bereitet sich auf den Start vor. Über seinen Blog im Internet sowie über den Kurznachrichtendienst Twitter berichtet er ausführlich – etwa darüber, welche Lieder er für die Wartezeit vor dem Start ausgewählt hat. Eine wilde Mischung: „Über den Wolken“ von Reinhard Mey und „Spacelab“ von Kraftwerk sind dabei, „Major Tom (Völlig losgelöst)“ von Peter Schilling sowie „Rückenwind“ von Thomas D. Ansonsten stehen die üblichen Rituale der Startmannschaft im Kosmodrom Baikonur an, beispielsweise das Pflanzen eines Baumes oder das Bekritzeln der Hoteltür mit Autogrammen. Soll Glück bringen.

Nach sechs Stunden erreicht Alexander Gerst die ISS

Tatsächlich wird die Anreise zu Gersts neuem Arbeitsort sehr herausfordernd sein. Um 21.56 Uhr (MESZ) sollen die Triebwerke der Sojusrakete zünden. Mit einer Leistung von 26 Millionen PS geht es in den Himmel, die Kosmonauten – wie man in einem russischen Raumfahrzeug korrekt sagen muss – werden mit dem bis zu 4,3-fachen der Erdbeschleunigung in ihre Sitze gedrückt. Natürlich werde er beim Start aufgeregt sein, sagte Gerst vor Kurzem. Angst habe er aber keine. Sonst hätte er sich nicht für den Job beworben.

Wenn alles nach Plan verläuft, werden Gerst und seine Kollegen Maxim Surajew und Reid Wiseman die ISS gut sechs Stunden nach dem Start erreicht haben. Anderthalb Stunden später wird die Tür geöffnet, damit die Crew schwerelos in die Station hinüberschweben kann. Bis Mitte November sollen sie bleiben, dann geht es zurück zu Erde.

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