Feuer in den USA: Zehntausende flüchten vor Buschbränden in Kalifornien
Im Oktober war die Weinregion nördlich von San Francisco schwer betroffen, jetzt brennt es im Süden von Kalifornien. Heiße Winde fachen die Flammen immer wieder an.
Flucht vor den Flammen in Kalifornien: Rasende Buschbrände haben im Süden des US-Bundesstaates zehntausende Menschen aus ihren Häusern vertrieben. Besonders betroffen ist der Bezirk Ventura County, nordwestlich von Los Angeles. Dort brannte nach Angaben der Behörden am Dienstagmittag (Ortszeit) bereits eine Fläche von mehr als 200 Quadratkilometern ab. Heftige Winde hatten die Flammen über Nacht angefacht und rasch verbreitet.
Der Gouverneur von Kalifornien, Jerry Brown, hat den Notstand ausgerufen. Er sicherte der betroffenen Region schnelle Hilfsmaßnahmen zu. Mehr als tausend Feuerwehrleute kämpften allein in Ventura County gegen die Flammen an. Dort seien mehr als 150 Gebäude, darunter eine Klinik und ein größerer Wohnkomplex, zerstört worden, berichtete die „Los Angeles Times“. Zeitweise waren 260.000 Menschen ohne Strom.
Gleich an mehreren Stellen in Südkalifornien sind Buschfeuer ausgebrochen. Schnellstraßen mussten gesperrt werden, zahlreiche Wohngebiete wurden vorsichtshalber geräumt. Die Behörden riefen die Anwohner auf, den Evakuierungsbefehlen Folge zu leisten.
„Wir befinden uns in einem extremen Feuerkampf“, warnte der Feuerwehrchef im Bezirk Los Angeles, Daryl Osby, am Dienstag. Nach einem sehr warmen und trockenen Sommer sei die Vegetation völlig ausgedörrt und gefährlicher Zündstoff.
Hinzu kommen die gefürchteten Santa-Ana-Winde, trockene und heiße Winde, die mit hoher Geschwindigkeit aus dem Inland Richtung Küste wehen.
2017 war für Kalifornien und andere westliche Staaten der USA wegen anhaltender Trockenheit ein besonders schlimmes Waldbrandjahr. In Nordkalifornien, in den Weinregionen um Sonoma und Napa, hatten mehrere Buschbrände im Oktober fast 6000 Gebäude zerstört. 44 Menschen starben, zeitweise waren 100.000 Anwohner vor den Flammen auf der Flucht. (dpa)