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Geburtenrate in Deutschland: Zahl der Geburten so hoch wie seit 1996 nicht mehr
© dpa/Waltraud Grubitzsch

Geburtenrate in Deutschland: Zahl der Neugeborenen erreicht Niveau von 1996

In Deutschland werden immer mehr Kinder geboren. Bei ausländischen Müttern steigt die Zahl der Geburten besonders stark.

Der Anstieg der Geburten in Deutschland hat sich im fünften Jahr in Folge fortgesetzt. 2016 wurden gut 792.000 Kindern geboren und damit sieben Prozent mehr als 2015, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Zahl der Neugeborenen erreichte damit wieder das Niveau von 1996. In den westdeutschen Flächenländern und den Stadtstaaten kletterte die Zahl um acht Prozent, in Ostdeutschland um vier Prozent.

Insgesamt lag die Geburtenziffer im Jahr 2016 bei 1,59 Kindern je Frau. Das ist der höchste seit 1973 gemessene Wert. 2015 betrug die Geburtenziffer noch 1,50 Kinder je Frau. Bei den deutschen Frauen stieg die Geburtenziffer von 2015 auf 2016 von 1,43 Kindern auf 1,46 Kinder je Frau. Bei den Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit nahm sie von 1,95 auf 2,28 Kinder je Frau zu.

Über 607.000 der Neugeborenen haben deutsche Mütter, was einem Plus von drei Prozent entspricht. Ausländische Frauen brachten mit fast 185.000 im Vergleich zu 2015 rund 25 Prozent mehr Kinder zur Welt – eine Folge vor allem des Flüchtlingszuzugs rund um das Jahr 2015.

Besonders viele syrische und türkische Kinder

Die Statistiker führen den Geburtenanstieg bei deutschen Frauen vor allem darauf zurück, dass mehr von ihnen Kinder im Alter zwischen 30 und 37 Jahren bekommen. Dabei spielten die günstigen wirtschaftlichen Bedingungen offenbar eine wichtige Rolle.

Bei den ausländischen Frauen macht sich die Zuwanderung vor allem aus solchen Ländern bemerkbar, wo traditionell viele Kinder geboren werden. So wurden 18.500 syrische Kinder geboren, fast viermal mehr als 2015. Nur türkische Mütter brachten in Deutschland mehr Kinder zur Welt.

Mit der aktuellen Geburtenziffer rückte Deutschland ins europäische Mittelfeld auf. Im EU-Durchschnitt betrug 2016 die zusammengefasste Geburtenziffer nach Angaben des Europäischen Statistikamtes (Eurostat) 1,60 Kinder je Frau. Die höchste Geburtenhäufigkeit in der EU hatten Frauen in Frankreich mit 1,92, die niedrigste in Spanien und Italien mit 1,34 Kindern je Frau.

Die Geburtenziffer gibt an, wie viele Kinder eine Frau im Laufe ihres Lebens bekommen würde, wenn ihr Geburtenverhalten so wäre wie das aller Frauen zwischen 15 und 49 Jahren im jeweiligen Jahr. Die Frage nach der Zahl der Kinder, die Frauen im Laufe ihres Lebens tatsächlich bekommen haben, kann für Frauenjahrgänge beantwortet werden, die das Ende des gebärfähigen Alters erreicht haben. Das wird statistisch mit 49 Jahren angesetzt. (Reuters, AFP)

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