Italien: Zahl der Erdbeben-Toten steigt weiter
Die Helfer graben auch in der Nacht. Doch für viele Opfer kommen sie zu spät. Und auch am Donnerstagmorgen gibt es noch zu Nachbeben.
Die Zahl der Toten nach dem Erdbeben in Italien ist über Nacht weiter gestiegen. Der Zivilschutz geht in einer vorläufigen Bilanz mittlerweile mindestens 250 Menschen aus. Jedoch wird von mehr Opfern ausgegangen. „In Amatrice sind wir bereits bei 200 Toten“, sagte der Bürgermeister der kleinen Stadt, die es besonders schlimm getroffen hat. In der Nacht seien weitere Leichen aus den Trümmern geborgen worden.
Die Zahl wird aber vermutlich weiter steigen, sagte der Chef der Behörde, Fabrizio Curcio, am Donnerstagmorgen. Weitere 365 Menschen wurden verletzt. Die Retter suchten auch in der Nacht weiter nach Überlebenden in den zerstörten Gemeinden in Mittelitalien. Seit dem schwersten Erdstoß einer Stärke von mehr als 6 in der Nacht zu Mittwoch verzeichneten die Behörden allerdings 460 weitere Beben, was die Rettung erschwerte.
Die Helfer suchten die ganze Nacht mit Taschenlampen und Spürhunden nach Opfern. Das Beben ist damit inzwischen nahezu so verheerend wie das von L'Aquila im April 2009. Damals kamen mehr als 300 Menschen ums Leben. Die Hoffnung war, das neue Beben werde nicht das gleiche Ausmaß annehmen. Jedoch hatte schon Regierungschef Matteo Renzi bei einem Besuch in den zerstörten Dörfern angedeutet, dass es mehr Tote geben werde.
Rufe nach besseren Vorsorgemaßnahmen wurden laut, Italien müsse erdbebensicher werden, sagte zum Beispiel der frühere Regierungschef Romano Prodi. Das Erdbeben hatte ganze Dörfer der Regionen Latium und in den Marken dem Erdboden gleichgemacht. Die meisten Toten sind in den kleinen Gemeinden Amatrice, Accumoli und Pescara del Tronto zu beklagen. „In Amatrice sind wir bereits bei 200 Toten“, sagte der Bürgermeister der kleinen Stadt. In der Nacht seien weitere Leichen aus den Trümmern geborgen worden.
Wie viele Menschen noch verschüttet oder vermisst sind, ist unklar. „Es ist unmöglich eine Zahl der Vermissten zu nennen“, sagte Zivilschutzchef Curcio. Viele seien auf der Durchreise oder im Urlaub in den betroffenen Orten gewesen. Sie liegen zwischen den Regionen Latium, Umbrien, den Marken und den Abruzzen. Vor allem viele Italiener machen dort Urlaub. Tausende sind obdachlos, nachdem ihre Häuser eingestürzt sind. In Notunterkünften wie Zelten verbrachten viele die Nacht. Jedoch hätten viele das Angebot, dort unterzukommen nicht angenommen, so der Zivilschutz.
Manche hätten in Autos übernachtet. Medien berichteten auch von einigen Fällen von Plünderung. In Pescara del Tronto hätte die Polizei ihre Kontrollen verstärkt. Am Donnerstag war ein Treffen des Ministerrats in Rom geplant, um das weitere Vorgehen zu beraten. In der Region soll der Notstand ausgerufen werden. Viele alte und historische Bauten waren wie Kartenhäuser eingestürzt. Das Kulturministerium wollte zu einer Krisensitzung zusammenkommen, um eventuelle Schäden an Kulturgütern zu kontrollieren.
Das Erdbeben der Stärke von mehr als 6 hatte in der Nacht zu Mittwoch mehrere Orte in Mittelitalien dem Erdboden gleichgemacht. Auch am Donnerstag gab es noch Dutzende Nachbeben. Die Einsatzkräfte hatten in der Nacht mit Spürhunden und Taschenlampen weiter nach Lebenszeichen verschütteter Opfer gesucht. Sie fanden Dutzende Tote.
Das Beben ist damit inzwischen genauso verheerend wie das von L'Aquila im April 2009. Damals kamen mehr als 300 Menschen ums Leben. Die Hoffnung war, das neue Beben werde nicht das gleiche Ausmaß annehmen würde. Jedoch hatte schon Regierungschef Matteo Renzi bei einem Besuch in den zerstörten Dörfern angedeutet, dass es mehr Tote geben werde. Hunderte sind verletzt. Wie viele Menschen noch verschüttet sind, ist unklar. Tausende sind obdachlos, nachdem ihre Häuser eingestürzt sind. In Notzelten verbrachten viele die Nacht.
Besonders betroffen waren die kleineren Orte Amatrice und Accumoli in Latium und Pescara del Tronto in den Marken. So wurden dem Zivilschutz zufolge bisher 190 Tote in Latium gezählt und 57 in den Marken - gemäß den neueren Angaben des Bürgermeisters von Amatrice dürfte die Gesamtzahl also noch deutlich höher liegen. In der Region waren viele alte und historische Bauten wie Kartenhäuser eingestürzt.
Am Donnerstag ist ein Treffen des Ministerrats in Rom geplant, um das weitere Vorgehen zu beraten. In der Region soll der Notstand ausgerufen werden.
Italien ist hoch erdbebengefährdet, weil unter dem Apennin die afrikanische und die eurasische Platte aufeinanderstoßen. Immer wieder gibt es schwere Erdbeben mit vielen Toten. (dpa)