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Brille mit Frau: Anne Wintour, wie man sie kennt.
© dpa

Video der Mode-Ikone: "Vogue"-Chefin Anna Wintour gibt Einblicke in ihr Privatleben

Das ist doch mal eine Ansage: Die Gerüchte über sie sind alle wahr, sagt Anna Wintour, die Chefredakteurin des US-Modemagazins "Vogue". Leider kenne ich, von Haus aus Politikredakteur, nicht ein einziges dieser Gerüchte. Sagt sie denn sonst noch was?

Darauf haben offenbar viele gewartet - und nicht zu hoffen gewagt, dass es tatsächlich passiert: Die Chefredakteurin des US-Modemagazins "Vogue", Anna Wintour, hat Einblicke in ihr Privatleben gewährt. Also halten Sie sich fest. Denn es ist wie es ist, wir lernen, was wir schon ahnten: Das Privatleben der Promis ist auch nicht mehr das, was es mal war - nein, wollte sagen: Das Privatleben der Promis ist so langweilig und so aufregend wie unser eigenes. Aber lesen, sehen, hören Sie selbst: In einem Video für die Internetseite der Zeitschrift beantwortet die 64-Jährige bereitwillig, aber knapp Fragen zu ihrem Alltag. Die Zuschauer erfahren, Achtung: dass Wintour morgens um 5.00 Uhr aufsteht, noch nie ein Smartphone besaß und nur selten eine Handtasche bei sich trägt.

Das ist schonmal Hammer, sagt mir aber nur soviel: Die Frau schläft schlecht, ist irgendwie von gestern - und hat wahrscheinlich eine Entourage von Kofferträgern in ihrer näheren Umgebung, die es ihr erlauben, weiter keine Umstände zu machen..

Nun ist das nicht alles, was wir erfahren. Vielmehr kommt noch dies: Sie werde sich niemals an Leute gewöhnen, die von Kopf bis Fuß in schwarz gekleidet seien, sagt Wintour. Ob sie dabei eher an die Gothic- oder aber an die Autonomen-Szene denkt, sagt sie nicht. Denn, siehe oben: Sie antwortet. Aber sie antwortet knapp. Dann wird's emotionaler. Sie habe eine Riesenangst vor Spinnen und hasse Horoskope und Selfies, berichtet die Mode-Ikone mit ihrer typischen übergroßen Sonnenbrille beim Rundgang durch ihre Büroräume.

Und sie vermisst den Humor, wie er in ihrem Heimatland Großbritannien verbreitet ist (also den "schwarzen", wie ich vermute), schaut gerne die TV-Serie "Homeland", trinkt lieber Kaffee als Tee und würde gerne mal nach Indien reisen. Als sie dann auch noch gesteht, "traurigerweise" könne sie nicht singen, dafür bereue sie aber nichts in ihrem Leben, ertappe ich mich bei dem Gedanken: Die ist wie ich.

Die Gerüchte über sie seien "alle wahr". Sagt sie.Und dann ist der Film zu - und ich am: Ende.

Ja, wie? Alle Gerüchte sind wahr: Welche denn? Was denn, wie denn, wo denn?

Liebe Leser, liebe Leserinnen, bitte - klären Sie mich auf! Ich will es wissen!

Das Video erschien übrigens als Folge der Serie "73 Questions" und zeitgleich mit dem Ende der New York Fashion Week, bei der Wintour bei jeder Top-Modenschau in den ersten Reihen zu sehen war.

Michael Schmidt

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