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Arbeiter werfen auf einer Geflügelfarm in Frankreich Enten in einen mit giftigem Gas gefüllten Behälter.
© Bob Edme/AP/dpa

Geflügelpest in Europa: Vogelgrippe breitet sich immer weiter aus

Knapp drei Monate nach dem ersten Auftreten der Vogelgrippe sehen Forscher keine Anzeichen für ein Abklingen. Es gibt jetzt einen zweiten Erreger.

Die hochansteckende Vogelgrippe breitet sich nach Einschätzung des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) weiter mit großer Dynamik aus. Inzwischen seien 23 europäische Staaten betroffen, sagte FLI-Vizepräsident, Professor Franz Conraths, am Freitag auf der Insel Riems bei Greifswald. Zahlreiche europäische Länder meldeten täglich neue Fälle.

In Deutschland sei der gefährliche H5N8-Erreger bei Wildvögeln in 15 Bundesländern nachgewiesen worden. Etwa 40 Geflügelhaltungen seien betroffen, zuletzt ein Putenmastbetrieb in Mecklenburg-Vorpommern, wo seit Freitag 40.000 Puten getötet werden.

Wie das Virus in den Bestand gelangt ist, sei unbekannt. Zuvor waren in Mecklenburg-Vorpommern mehrere kleine Geflügelhaltungen sowie zahlreiche Wildvögel betroffen. Auch in Brandenburg tritt der Geflügelpesterreger H5N8 immer häufiger auf. In einem Enten-Mastbetrieb im Osten des Landes wurde das Virus am Freitag nachgewiesen, wie das Verbraucherschutzministerium in Potsdam mitteilte.

Alle 27.000 Tiere müssten nun getötet werden, sagte ein Sprecher. Der Betrieb mit mehreren Ställen – laut Landkreis Märkisch-Oderland liegt er in Neuhardenberg – wurde gesperrt. Wie das Virus dorthin gelangte, ist ebenfalls noch nicht geklärt. Es handelt sich um den dritten H5N8-Fall in einem Tierbestand in Brandenburg seit dem vergangenen Herbst.

Neben dem hochansteckenden Erreger H5N8, der im November erstmals in Deutschland nachgewiesen wurde, ist inzwischen mit H5N5 ein zweiter gefährlicher Vogelgrippe-Erreger in Geflügelbeständen in Schleswig-Holstein aufgetaucht. Der H5N5-Erreger zirkuliere seit mindestens Mitte Dezember 2016 unter Wildvögeln, sagte Conraths. (dpa)

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