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Ein Screenshot zeigt eine zum Kauf angebotene Portion von 14 Gramm Kokain.
© dpa/Boris Roessler

Drogenumschlagplatz im Internet: US-Beamte sollen bei Silk-Road-Ermittlung Geld unterschlagen haben

Die Saga um den ehemaligen Internet-Schwarzmarkt Silk Road wird um ein bizarres Kapitel erweitert: Nach einem Zeitungsbericht stehen zwei Ex-Agenten im Verdacht, bei den Ermittlungen Geld unterschlagen zu haben.

Zwei US-Polizeibeamte stehen im Verdacht, bei verdeckten Ermittlungen gegen den illegalen Online-Handelsplatz Silk Road Einheiten der Digitalwährung Bitcoin im Wert von hunderttausenden Dollar unterschlagen zu haben. Das US-Justizministerium teilte am Montag mit, dass die beiden Verdächtigen einen Teil der für Transaktionen auf Silk Road vorgesehenen Bitcoins für sich behalten hätten.

Außerdem habe einer der beiden Ermittler über eine verschlüsselte Verbindung Kontakt zum Gründer der Website aufgenommen und diesem gegen die Zahlung von 250.000 Dollar (229.000 Euro) in Bitcoins Schutz vor der Strafverfolgung durch die Bundespolizei FBI versprochen. Weiterhin habe er für 100.000 Dollar Informationen über den Stand der Ermittlungen angeboten, heißt es in der Erklärung des Ministeriums.

Silk Road war einer der zentralen Umschlagplätze für Drogen im Internet. Nutzer konnten auf der Website auch Waffen und gefälschte Ausweise kaufen sowie Auftragsmörder anheuern. Anfang Februar war der 30-jährige Ross William Ulbricht, der die Seite unter dem Pseudonym "Dread Pirate Roberts" betrieben haben soll, vor einem Bundesgericht in New York schuldig gesprochen worden. Ulbricht droht lebenslange Haft.

Die Bundespolizei FBI und die Drogenbehörde DEA hatten mehr als zweieinhalb Jahre nach "Dread Pirate Roberts" gesucht. Die Ermittlungen waren knifflig, weil die Website über verschlüsselte Internetverbindungen lief und Transaktionen anonym über die Digitalwährung Bitcoin abgewickelt wurden. Silk Road hatte hunderttausende Nutzer rund um die Welt. Im Oktober 2013 nahm das FBI Ulbricht dann in einer Bibliothek in San Francisco fest. (AFP)

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