St. Petersburg: Uni stürzt teilweise ein - Studenten gerettet
Deckenteile fallen, Stützwände klappen zusammen: In St. Petersburg stürzen Teile eines Uni-Gebäudes ein. Eingeschlossene Studenten sind inzwischen frei.
Während der Lehrverstaltungen sind am Samstag Teile eines Gebäudes der Universität in der russischen Stadt St. Petersburg eingestürzt. Dutzende Studenten und Mitarbeiter seien für kurze Zeit eingeschlossen worden, teilte der Zivilschutz der Ostseemetropole mit. Knapp 90 Menschen konnten aus dem zerstörten Gebäude gerettet werden. Niemand sei ersten Erkenntnissen zufolge schwer verletzt worden, es gebe auch keine Todesopfer. In russischen Schulen und Universitäten ist Unterricht am Wochenende nicht unüblich.
Wie es zu dem Einsturz kommen konnte, war zunächst unklar. Auf Videoaufnahmen war zu sehen, wie sich innerhalb weniger Sekunden an Wänden Risse bildeten und diese einknickten. Mindestens vier Stockwerke brachen ein. Nur ein Teil der Studenten konnte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. „Wir haben mitten im Unterricht plötzlich ein lautes Knarren und ungewöhnliche Geräusche gehört“, sagte der Rektor Wladimir Wassiljew der Agentur Interfax. „Dann sind wir alle aus dem Gebäude gestürmt: Professoren, Studenten und Mitarbeiter.“ Einige seien über die Feuerleitern ins Freie gelangt.
Zuvor waren Reparaturen vorgenommen worden
Das Gebäude gehört zur staatlichen Universität für Informationstechnologien, Mechanik und Optik Sankt Petersburg (ITMO) und liegt im historischem Zentrum der Millionenstadt. In einem der Stockwerke sollen unmittelbar vor dem Einsturz kleinere Reparaturarbeiten vorgenommen worden sein. Die Behörden ermittelten, ob dabei alle Sicherheitsvorkehrungen eingehalten wurden.
In Russland kommt es immer wieder zum Einsturz von Gebäuden. Erst am Silvestertag war in der Industriestadt Magnitogorsk in Sibirien ein Wohnhaus bei einer Gasexplosion zerstört worden. Dabei waren rund 40 Menschen ums Leben gekommen. Häuser in Russland sollen mindestens einmal im Jahr auf Mängel kontrolliert werden, vielfach wird dies jedoch nicht eingehalten. In ältere Wohnhäuser wird zudem kaum noch investiert, viele sind marode und baufällig. (dpa)
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