Harry reist aus den USA an: Trauerfeier für Prinz Philip findet am kommenden Samstag statt
Immer mehr Mitglieder der britischen Königsfamilie reisen nach dem Tod von Prinz Philip zur Queen nach Windsor. Prinz Harry wird zur Trauerfeier kommen.
Die Trauerfeier für Prinz Philip soll am kommenden Samstag (17. April) in Windsor stattfinden. Das teilte der Buckingham-Palast mit. Der Mann von Queen Elizabeth II. (94) war am Freitag im Alter von 99 Jahren gestorben.
Prinz Harry (36) werde dazu aus den USA anreisen, sagte ein Palastsprecher am Samstag. Seiner schwangeren Frau Herzogin Megan (39) sei jedoch von ihrem Arzt von der Reise abgeraten worden. Die Zeremonie wird wegen der Corona-Pandemie stark reduziert sein. Beispielsweise soll es keine Prozessionen in der Öffentlichkeit geben.
Die Trauerfeier werde aber live im Fernsehen übertragen, so der Sprecher weiter. Der Gottesdienst in der St.-Georgs-Kapelle auf dem Gelände von Schloss Windsor soll demnach um 16 Uhr (MESZ) mit einer landesweiten Schweigeminute beginnen.
Zu Ehren Prinz Philips waren am Samstag in allen Landesteilen des Vereinigten Königreichs sowie in Gibraltar Salutschüsse abgefeuert worden. Unter anderem am Tower in London, in Edinburgh, Cardiff und Belfast. Auch mehrere Kriegsschiffe auf hoher See erwiesen dem im Alter von 99 Jahren gestorbenen Ehemann der britischen Königin Elizabeth II. (94) mit Kanonenschüssen die letzte Ehre.
Insgesamt wurden über einen Zeitraum von 40 Minuten 41 Schüsse abgegeben werden. Philip hatte während des Zweiten Weltkriegs auf Schiffen der Royal Navy gedient.
Westminster Abbey, wo die spätere Queen und Prinz Philip 1947 geheiratet hatten, hatte bereits am Freitag 99-mal seine Glocke geläutet – einmal für jedes Lebensjahr des Verstorbenen. Die Flaggen an allen Regierungsgebäuden wehen seit Freitagmorgen auf Halbmast. Dies soll bis zum Morgen nach der Beisetzung des Prinzgemahls so bleiben.
Bei allen Fußballspielen am Samstag sollte auf Empfehlung des britischen Fußballverbands eine Schweigeminute abgehalten werden, die Spieler sollten schwarze Armbinden tragen. Auch beim Pferderennen Grand National wurden zwei Schweigeminuten geplant.
Immer mehr Mitglieder der britischen Königsfamilie trafen unterdessen Berichten zufolge auf Schloss Windsor ein. Nach Thronfolger Prinz Charles (72) wurden am Samstag auch Prinz Edward (57) und seine Frau Gräfin Sophie bei ihrer Ankunft in Windsor gesichtet. Charles war einem BBC-Bericht zufolge bereits am Freitag zu seiner Mutter nach Windsor geeilt, die sich in einer Mitteilung „zutiefst betrübt“ gezeigt hatte.
Prinz Charles glaubt, dass sich sein Vater ein eigenes Vermächtnis über das des Gemahls der Queen hinaus gewünscht hätte. „Ich glaube, dass er wahrscheinlich wirklich als eigenständiges Individuum in Erinnerung behalten werden wollte“, so der britische Thronfolger in einer BBC-Sendung zum Tod Philips.
Die Queen und Prinz Philip waren 73 Jahre lang verheiratet. Sie lobte ihn stets als „meine Stärke und Stütze“. Zur Goldenen Hochzeit im Jahr 1997 sagte sie: „Ich und seine ganze Familie, sowie dieses Land und viele andere Länder stehen höher in seiner Schuld als er jemals zugeben würde oder wir jemals ahnen könnten.“
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Noch am Samstag wurde mit Einzelheiten zu der Trauerfeier gerechnet. Erwartet wird, dass sie in der St.-Georgs-Kapelle in Windsor abgehalten wird. Wegen der Corona-Regeln dürfen aber statt der ursprünglich geplanten 800 nur 30 Gäste teilnehmen. Der Termin war zunächst unklar, doch den ursprünglichen Planungen zufolge dürfte der kommende Samstag dafür in Frage kommen.
Britische Medien spekulieren, dass auch Prinz Harry (36) dafür aus den USA anreisen wird. Er könnte dafür wohl von den Quarantäne-Regeln für Reisende ausgenommen werden. Ob die Royals die Gelegenheit für eine Aussöhnung nutzen werden, ist jedoch unklar.
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Harry hatte sich besonders mit seinem Bruder Prinz William (38) und seinem Vater Charles überworfen. Im Mittelpunkt des Streits stehen Vorwürfe von Harry und seiner Frau Herzogin Meghan (39) über mangelnde Rücksichtnahme auf das Paar und sogar rassistische Äußerungen innerhalb der Familie. Meghan hat teilweise afroamerikanische Wurzeln.
Trotz Bitten des Palasts davon abzusehen, haben am Samstag Menschen Blumen an einem Tor von Schloss Windsor in Gedenken an Prinz Philip abgelegt. Ein Sprecher der Schlossparkverwaltung sagte der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge, die Blumen würden auf „respektvolle“ Weise entfernt und an einen Ort im Inneren des Palastgeländes gebracht.
Wegen der Corona-Pandemie hatten der Palast und die Regierung am Freitag die Menschen dazu aufgerufen, sich nicht außerhalb der Königsschlösser zu versammeln. Statt Blumen niederzulegen, sollten die Menschen an wohltätige Organisationen spenden, so der Aufruf. Eine Todesanzeige, die traditionell beim Ableben wichtiger Royals am Zaun des Buckingham-Palasts befestigt wird, wurde am Freitag nach kurzer Zeit wieder entfernt, um Trauernde nicht anzulocken.
Aus der ganzen Welt gingen nach dem Tod Beileidsbekundungen ein. Am Samstag kondolierte auch Papst Franziskus Queen Elizabeth II. zum Tod ihres Ehemanns. In einem vom Vatikan veröffentlichten Telegramm würdigte er den im Alter von 99 Jahren gestorbenen Prinz Philip als hingebungsvollen Ehemann und Familienvater sowie seinen herausragenden Ruf im Dienst für sein Land und seinen Einsatz für Bildung und Förderung der jungen Generationen. Allen, die über seinen Verlust „in der sicheren Hoffnung auf die Auferstehung“ trauerten, wünschte der Papst Trost und Frieden. (dpa, KNA, AFP)