Haan bei Düsseldorf: Täter nach Säureangriff auf Innogy-Finanzvorstand weiter flüchtig
Am Sonntagmorgen haben Unbekannte den Energiemanager Bernhard Günther in einem Park angegriffen. Eine Mordkommission der Düsseldorfer Polizei ermittelt.
Nach dem Säureangriff auf den Finanzvorstand des Essener Energieversorgungsunternehmens Innogy im Rheinland sind die bislang unbekannten Täter weiterhin auf der Flucht. Es gebe bislang keinen neuen Ermittlungsstand, sagte ein Sprecher der Polizei in Düsseldorf am Montagmorgen. Eine Mordkommission ermittelt wegen versuchter Tötung.
Unbekannte hatten am Sonntagvormittag den 51-jährigen Bernhard Günther in Haan bei Düsseldorf mit Säure übergossen und schwer verletzt. Der Mann wurde in eine Spezialklinik gebracht. Sein Gesundheitszustand sei unverändert, so der Sprecher der Polizei am Montag. Die Firma Innogy hatte am Sonntagabend bestätigt, dass es sich bei dem Angegriffenen um den Finanzvorstand handelt.
Mordkommission ermittelt
Laut Polizei wurde Günther am Sonntagmorgen in einer Parkanlage in Haan nahe Düsseldorf von zwei Männern angegriffen. Eine Mordkommission der Düsseldorfer Polizei ermittelt wegen eines versuchten Tötungsdelikts.
Innogy erklärte, über die Hintergründe des Angriffs gebe es bislang keine Informationen. Laut "Bild"-Zeitung wird geprüft, ob es einen Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen um den Tagebau "Hambacher Forst" gebe. Der Staatsschutz sei eingeschaltet.
„Wir sind tief geschockt. Die Nachricht von dem Anschlag hat uns alle sehr betroffen gemacht“, wurde Vorstandschef Uwe Tigges von Innogy zitiert. „Wir sind in unseren Gedanken bei Bernhard und seiner Familie und wünschen ihm baldige Genesung.“
Zum Motiv gebe es noch keine Erkenntnisse, sagte ein Polizeisprecher: „Wir ermitteln in alle Richtungen.“ Die Attacke geschah nach Polizeiangaben am Vormittag gegen 9.00 Uhr unweit des Wohnhauses des Opfers auf einem Fußweg einer Parkanlage. Der Verletzte sei noch bis zu seinem Haus gelaufen, von wo aus dann Rettungskräfte angefordert wurden. „Seinen Angaben zufolge übergossen ihn zwei bislang unbekannte Täter mit einer Flüssigkeit. Diese verursachte eine Reaktion auf seiner Haut und führte zu schweren Verletzungen, die derzeit stationär in einer Spezialklinik behandelt werden“, sagte Polizeisprecher Markus Niesczery.
Kurzzeitig habe Lebensgefahr bestanden. Dies sei aktuell jedoch nicht mehr der Fall. Es gebe keine Hinweise, dass die nicht maskierten Täter bei dem Angriff etwas gesagt hätten, sagte der Sprecher weiter. Mit welcher Art von Flüssigkeit der Mann übergossen wurde, wird noch untersucht. „Wir gehen davon aus, dass es sich um eine Säure handelt“, sagte der Sprecher weiter.