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Ein Flugzeug der Fluggesellschaft Air Asia.
© dpa
Update

Flug QZ8501: Suche nach vermisstem Air-Asia-Flugzeug vorerst eingestellt

Auf dem Weg von Indonesien nach Singpur ist eine Maschine der malaysischen Fluggesellschaft Air Asia verschwunden. Nach Einbruch der Dunkelheit wurde die Suche vorerst abgebrochen. Behörden gehen von einem Absturz aus.

In Südostasien wird ein Flugzeug mit 162 Menschen an Bord vermisst. Der Airbus A320 der malaysischen Fluggesellschaft Air Asia, die eine indonesische Tochtergesellschaft hat, war am Sonntagmorgen auf dem Weg von Surabaya in Indonesien nach Singapur, ein knapp zweieinhalbstündiger Flug. „Die Besatzung bat um eine Routenänderung wegen schlechten Wetters, bevor der Kontakt zur indonesischen Flugkontrolle verloren ging“, teilte die Airline mit.

Die Such- und Rettungsbehörde in Indonesien geht Medienberichten zufolge davon aus, dass das Flugzeug abgestürzt ist. Das Wrack werde 145 Kilometer vor der Insel Belitung vermutet, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Antara unter Berufung auf den Sprecher der Behörde Basarnas. Die Suche nach dem verschwundenen Flugzeug ist nach rund zwölf Stunden vorerst eingestellt worden. Nach Einbruch der Dunkelheit hätten die Suchflugzeuge keine Chance mehr, in der Region zwischen Indonesien und Singapur etwas auf dem Meer zu finden.

Pilot wollte Wolken umfliegen

Das Flugzeug war nach Angaben von Air Asia um 05.35 Uhr Ortszeit (23.35 Uhr MEZ) in Surabaya gestartet. Nach Angaben des indonesischen Transportministeriums flog die Maschine in knapp 9 700 Metern Höhe, als der Pilot bat, aufsteigen zu dürfen, um Wolken zu umfliegen. Die Zeitangaben variierten: Air Asia sagte, der Kontakt sei um 07.24 Uhr abgebrochen, das Verkehrsministerium sagte, die Maschine sei um 06.16 Uhr zuletzt auf dem Radar gesehen worden. Die Maschine sei zu dem Zeitpunkt nahe der indonesischen Insel Belitung zwischen Sumatra und Borneo gewesen.

162 Menschen an Bord

Der Pilot hatte nach Angaben der Airline 6100 Flugstunden Erfahrung. Die Maschine sei am 16. November noch gewartet worden. Zunächst hieß es, 155 Menschen seien an Bord. Das war aber nur die Zahl der Passagiere. Neben 157 Indonesiern waren nach Angaben von Air Asia eine Person aus Singapur, eine aus Malaysia und drei Südkoreaner an Bord.

Air Asia ist eine der größten Billigfluglinien der Welt. Sie hat ihren Hauptsitz in Malaysia. Sie hat in ihrem Heimatmarkt nach eigenen Angaben fast 50 Prozent Marktanteil. Air Asia fliegt mit mehr als 150 Maschinen vor allem Ziele in Asien an. Seit dem kommerziellen Start 2001 hat es keine größeren Zwischenfälle oder Unglücke gegeben. „Danke für alles Mitgefühl und für die Gebete, wir müssen stark bleiben“, twitterte Gründer Tony Fernandes.

Schwarzes Jahr für die zivile Luftfahrt

Es ist ein schwarzes Jahr für die Zivile Luftfahrt. Acht Monate nach dem Verschwinden von Flug MH370 ist jetzt wieder jeder Kontakt zu einem malaysischen Passagierflugzeug abgebrochen. Bei Luftfahrtkatastrophen waren in diesem Jahr zuvor bereits mehr als 700 Menschen ums Leben gekommen. Die Unglücke folgen auf ein besonders sicheres Jahr 2013.

Die schwarze Serie beginnt am 8. März: Eine Boeing 777 der Fluggesellschaft Malaysia Airlines verschwindet 50 Minuten nach dem Start in Kuala Lumpur Richtung Peking von den Radarschirmen. An Bord von Flug MH370 sind 227 Passagiere und zwölf Besatzungsmitglieder. Trotz einer gigantischen Suchaktion fehlt noch immer jede Spur von der Maschine. Vermutet wird, dass sie in den Indischen Ozean stürzte.

Rund vier Monate später trifft es erneut Malaysia Airlines: Am 17. Juli stürzt über der umkämpften Ostukraine eine Boeing 777 mit 298 Menschen an Bord ab. Die Maschine war auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur. Vermutet wird, dass das Flugzeug von einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen wurde. Die ukrainische Regierung und die prorussischen Rebellen in der Ostukraine machen sich gegenseitig dafür verantwortlich. Sechs Tage nach dem Crash der Malaysia-Airlines-Boeing kommen in Taiwan 48 Menschen ums Leben, als ein Passagierflugzeug der TransAsia Airways bei stürmischem Wetter nach einem missglückten Landemanöver abstürzt. Zehn der 58 Insassen überleben das Unglück.

Nur einen Tag später verschwindet eine Maschine der algerischen Fluggesellschaft Air Algérie auf dem Weg von Burkina Fasos Hauptstadt Ouagadougou nach Algier. Das Wrack der McDonnell Douglas 83 wird in Mali entdeckt. Von 118 Menschen an Bord überlebt keiner das Unglück. Paris vermutet schlechtes Wetter als Unglücksursache.

Damit starben allein in den ersten sieben Monaten dieses Jahres mehr als drei Mal so viele Menschen bei Flugzeugunglücken wie im gesamten Jahr 2013. Laut der Europäischen Agentur für Flugsicherheit in Köln war 2013 aber auch ein besonders sicheres Jahr: Bei 17 Unfällen starben insgesamt 224 Menschen. Zwischen 2003 und 2012 starben bei Flugzeugunglücken demnach im Schnitt jährlich 703. (dpa/AFP)

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