Katastrophe von Duisburg: Staatsanwaltschaft nennt zehn Beschuldigte im Loveparade-Verfahren
Sechs Mitarbeiter der Duisburger Stadtverwaltung und vier Beschäftigte des Veranstalters Lopavent müssen sich für das Loveparade-Unglück von Duisburg verantworten, bei dem 21 Menschen starben. Ein Anwalt der Opfer zeigte sich enttäuscht.
Die Staatsanwaltschaft Duisburg hat zehn Beschuldigte wegen des Loveparade-Unglücks vor dreieinhalb Jahren angeklagt. Dabei handelt es sich um sechs Mitarbeiter der Duisburger Stadtverwaltung und um vier Mitarbeiter des Loveparade-Veranstalters Lopavent, wie die Strafverfolger am Mittwoch in Duisburg mitteilten. Während der Techno-Parade am 24. Juli 2010 in Duisburg waren bei einer Massenpanik 21 Menschen getötet und mehr als 500 verletzt worden.
Die Ankläger werfen den Beschuldigten fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung vor. In sechs Fällen wurden die Ermittlungen eingestellt. Über die Zulassung der Anklage und die Eröffnung der Hauptverhandlung muss nun das Duisburger Landgericht entscheiden. Berichten zufolge dürfte die entsprechende Prüfung des Gerichts etliche Monate dauern. Ein möglicher Prozess könnte demnach erst im kommenden Jahr beginnen.
Opfer-Anwalt befürchtet sinkende Chance auf Loveparade-Aufklärung
Anwalt Julius Reiter, der Betroffene und Hinterbliebene der Katastrophe vertritt, spricht von einer schlechteren Chance auf Aufklärung. Er zeigte sich am Mittwoch enttäuscht, dass der Kreis der Beschuldigten von einst 16 auf jetzt zehn gesunken sei. So seien weder der damalige Loveparade-Veranstalter Rainer Schaller noch der Duisburger Bauordnungsdezernent oder Vertreter der Polizei dabei, kritisierte er im Radiosender WDR 5.
Wenn kein Vertreter der Polizei auf der Anklagebank sitze, werde man sich mit deren Rolle der Polizei „nicht groß beschäftigen müssen“, sagte Reiter. Das besorge die Opfer. „Die Opfer kriegen natürlich den Eindruck, dass man die Großen laufen lässt und die Kleinen hängt.“
Bei der Loveparade vor mehr als dreieinhalb Jahren war eine Massenpanik ausgebrochen, bei der 19 junge Menschen erdrückt oder zu Tode getrampelt wurden. Zwei weitere starben später im Krankenhaus. Mehr als 500 wurden verletzt. (AFP/dpa)
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