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Farbmarkierung in der Nähe des Tatorts in Wächtersbach
© dpa/Arne Dedert

Anschlag in Wächtersbach: Sonderkommission geht von einem „frustrierten, isolierten Einzeltäter“ aus

Der Attentäter von Wächtersbach wollte aus rassistischen Motiven morden. Seinen Abschiedsbrief schmückte er laut einem Bericht mit SS-Symbolik.

Vier Tage nach dem rassistisch motivierten Anschlag auf einen Eritreer im hessischen Wächtersbach haben die Ermittler eine erste Zwischenbilanz gezogen. Die mit 20 Beamten besetzte Sonderkommission gehe von einem „frustrierten, isolierten Einzeltäter“ aus, der aus rassistischen Motiven habe morden wollen, sagte Alexander Badle von der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Freitag auf Anfrage. Zuvor hatte „Spiegel Online“ berichtet.

Der Täter, ein 55 Jahre alter Deutscher, hatte am Montag mehrfach auf den Eritreer geschossen und den 26-Jährigen mit einem Bauchschuss schwer verletzt. Danach nahm sich der 55-Jährige das Leben.

Zuletzt hatten die Ermittler mitgeteilt, „ganz klar von einem fremdenfeindlichen Motiv“ auszugehen, eine „rechtsextreme oder rechtsnationalistische Gesinnung“ des Täters sei aber Spekulation.

Auf dem Abschiedsbrief lag eine Gürtelschnalle mit Hakenkreuz

„Spiegel Online“ berichtete, dass der 55-Jährige eine eindeutig rechtsextreme Botschaft hinterlassen habe. In einem Abschiedsbrief soll er sinngemäß geschrieben haben: Wenn er schon gehen müsse, nehme er noch jemanden mit in den Tod. Damit erweise er dem Steuerzahler einen Dienst. Die Generalstaatsanwaltschaft bestätigte am Freitag nur die Existenz des Briefs, zum Inhalt gab es keine Details. Auf dem Schreiben lag dem Bericht zufolge ein Koppelschloss mit Hakenkreuz und dem Motto der SS: „Meine Ehre heißt Treue.“

Neuigkeiten zur Auswertung der Kommunikationsgeräte des 55-Jährigen gab es am Freitag noch nicht, wie Badle sagte. Das Handy habe noch nicht ausgewertet werden können, weil es mit einem Fingerabdrucksensor gesichert sei. (mes, dpa)

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