Auf den Spuren von Nofretete: Sensationsfund im Grab Tutanchamuns wird wahrscheinlicher
Die Hinweise auf einen Sensationsfund in Ägypten verdichten sich. Neue Radarbilder sollen unentdeckte Kammern im Grab von Pharao Tutanchamun zeigen.
Das Grabmal des Pharaos Tutanchamun birgt nach Angaben des ägyptischen Altertümerministers Mamduh Eldamati wahrscheinlich ein Geheimnis in Form von zwei weiteren Grabkammern. Dafür bestehe eine "90-prozentige Chance", sagte Eldamati am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Kairo unter Berufung auf vorläufige Ergebnisse von Radaranalysen. Die Befunde nähren den Verdacht mancher Wissenschaftler, in Tutanchamuns Grabmal könnte auch die berühmte Nofretete begraben sein. Die Radaranalysen zeigten laut vorläufiger Auswertung die Existenz von "zwei versteckten Räumen hinter der Grabkammer" von Tutanchamun, sagte Eldamati vor Journalisten in Kairo. Auf Nachfrage sagte der Minister, er sei zu "90 Prozent" sicher, dass diese zwei Kammern existierten.
Hohlräume sollen organisches und metallisches Material enthalten
Eldamati führte aus, es gebe hinter der nördlichen und der westlichen Mauer von Tutanchamuns Grabmal offenbar Hohlräume, die aber nicht gänzlich leer seien, sondern organisches und metallisches Material enthielten. Auf die Frage, ob es sich bei dem organischen Material um eine Mumie handeln könne, sagte der Minister: "Das kann ich nicht sagen."
Der japanische Experte Hirokatsu Watanabe hatte im November zwei Tage lang mit hochleistungsfähigen Radargeräten und Infrarot-Wärmekameras die Nordwand des Grabs untersucht. Eldamati verkündete danach bereits, dass eine "90-prozentige Chance" bestehe, dass es eine "weitere Kammer, ein anderes Grab hinter dem Grabmal von Tutanchamun" gebe. Vorab hatte der Altertümerminister die "Entdeckung des 21. Jahrhunderts" in Aussicht gestellt. Der Fund eines unberührten Grabmals wäre für Ägyptens kriselnde Tourismusbranche ein Segen. Für den 31. März kündigte Eldamati nun weitere Untersuchungen in der Grabanlage mit einem verbesserten Radargerät an. Die Ergebnisse sollen demnach am 1. April in Luxor bekannt gegeben werden.
Das Grab befindet sich im Tal der Könige im Süden Ägyptens
Tutanchamun war nach neunjähriger Herrschaft im Jahr 1324 vor Christus im Alter von 19 Jahren gestorben. Sein Grabmal befindet sich im Tal der Könige in der Nähe von Luxor im Süden Ägyptens. Es wurde 1922 von dem britischen Archäologen Howard Carter entdeckt. Anders als viele andere Pharaonengräber war es nicht bereits ausgeplündert, sondern enthielt mehr als 5000 intakte Objekte, davon viele aus Gold.
Die neuen Analysen nähren Vermutungen in der Wissenschaft, dass Nofretete, die Gemahlin von Tutanchamuns Vater, Pharao Echnaton, in einer Grabkammer in Tutanchamuns Grabanlage beigesetzt wurde. Die These wird von dem renommierten britischen Archäologen Nicholas Reeves vertreten, der die Radaranalysen mit vorangetrieben hatte. Der Wissenschaftler, der an der University of Arizona lehrt, hebt hervor, dass der 19-jährige Tutanchamun im Jahr 1324 vor Christus nach nur neun Jahren auf dem Thron unerwartet gestorben sei. Weil noch kein eigenes Grabmal für ihn fertig gewesen sei, sei Tutanchamun womöglich in einem Grabmal beigesetzt worden, das ursprünglich nicht für ihn gedacht gewesen sei.
Die Gebeine von Königin Nofretete wurden nie gefunden
Womöglich hätten die mit der Bestattung betrauten Priester daher Nofretetes Grabmal zehn Jahre nach deren Tod geöffnet, vermutet Reeves. Eldamati vertritt hingegen die These, dass in Tutanchamuns Grabmal die Mumie von Kiya, einer anderen Frau von Echnaton, oder auch eine Tochter oder ein anderes Mitglied der Herrscherfamilie liegen könnte.
Die Gebeine der für ihre Schönheit gerühmten Königin Nofretete wurden nie gefunden. Ihre weltberühmte Büste ist im Ägyptischen Museum in Berlin ausgestellt. Nofretete spielte als Herrschergemahlin eine einflussreiche Rolle. Sie unterstützte ihren Mann Echnaton, als dieser Ägypten zeitweise zu einem monotheistischen Land machte, in dem der Sonnengott Aton angebetet wurde.
Neben Tutanchamnuns Grabmal untersuchen Experten derzeit auch vier Pyramiden mit moderner Technik, um eventuelle Geheimkammern zu entdecken. Die Untersuchungen in der Cheops-Pyramide, der Chephren-Pyramide, der Knickpyramide und der Roten Pyramide sollen noch bis Ende des Jahres dauern. (AFP)
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