zum Hauptinhalt
Franziskus macht die Angela. Nach dem Füßewaschen ist der Papst auch für ein Selfie mit einem Flüchtling zu haben.
© Reuters

Papst Franziskus trifft Flüchtlinge: Selfies und geküsste Füße

Der Papst hat erneut die Anschläge von Brüssel verurteilt - und als Geste der Demut Flüchtlingen die Füße gewaschen. Auch ein Selfie war drin.

Mit dem Gründonnerstagsgottesdienst hat Papst Franziskus in Rom die Osterfeierlichkeiten eröffnet. Am Abend feierte er in einer Asylunterkunft das Gedenken an das Letzte Abendmahl Jesu. In Anlehnung an eine Geste Jesu an seine Jünger wusch er Flüchtlingen die Füße, unter ihnen drei Frauen aus Eritrea und drei Muslime aus Syrien, Pakistan und Mali.
Erneut verurteilte Franziskus die Terrorattentate von Brüssel und warb für Gewaltlosigkeit. „Wir haben verschiedene Kulturen und Religionen. Aber wir sind Brüder und wollen in Frieden zusammenleben“, sagte er in dem Aufnahmezentrum von Castelnuovo di Porto nördlich von Rom. Alle seien „Geschwister, Kinder desselben Gottes“.
Am Morgen hatte Franziskus im Petersdom in der Chrisammesse die für Weihen und Sakramente benötigten heiligen Öle geweiht. Unter Verweis auf Jesus sagte er: „Wenn er Umzäunungen niederreißt und Sicherheiten zur Diskussion stellt, dann tut er das, um eine Bresche zu öffnen für den Strom der Barmherzigkeit.“
Im Blick auf Verfehlungen von Menschen betonte Franziskus, Christus lasse Barmherzigkeit „im Übermaß“ walten. Nach seinem Vorbild dürfe auch die Kirche „keine Angst haben zu übertreiben“.

Während des Gottesdienstes am Morgen erneuerten mehrere Tausend Priester vor allem aus dem Bistum Rom ihr Weiheversprechen. Franziskus warnte sie vor einem geistlichen Mangel, der aus einem „Übermaß an komplizierten Theologien“ und einer „Spiritualität light“ entstehe. Vielen Klerikern gelinge es nicht, den „Reiz tausender Konsumangebote“ abzuschütteln, um ihren Hirtendienst wirklich wahrzunehmen.

Geste des Demuts. Papst Franziskus beim für das ungeübte Auge gewöhnungsbedürftigen Ritual .
Geste des Demuts. Papst Franziskus beim für das ungeübte Auge gewöhnungsbedürftigen Ritual .
© Reuters

Am Karfreitag begeht Franziskus nachmittags im Petersdom die Feier vom Leiden und Sterben Jesu. Traditionell findet an diesem Tag in der katholischen Kirche keine Messfeier statt. Am Abend will der Papst beim römischen Kolosseum den Kreuzweg beten. Auch dabei wird es um die christliche Verantwortung für Flüchtlinge und Migranten gehen.
Ferner erinnern die Texte an das Leiden zerbrechender Familien sowie an die Not von Arbeitslosen und Jugendlichen ohne Aussicht auf eine Stelle, aber auch an die im Holocaust ermordeten Juden und die Qualen missbrauchter Kinder. Verfasst hat die Betrachtungen in diesem Jahr der Erzbischof von Perugia, Kardinal Gualtiero Bassetti.
Auf dem Kreuzweg von dem antiken Amphitheater auf den Palatin-Hügel schreiten die Beter symbolisch 14 Stationen der Leidensgeschichte Jesu ab. Die abendliche Feier im Schein Tausender Lichter und Fackeln zäht zu den stimmungsvollen Höhepunkten der Osterfeierlichkeiten in Rom. Kna

Zur Startseite