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Ein junger Seehund liegt in Cuxhaven-Döse am Strand. Den Beständen der Tiere geht es gut.
© dpa

Gesamtbestände stagnieren aber: Seehundwelpen im Wattenmeer erreichen Rekordzahlen

Im Wattenmeer wurden mit 9350 Welpen so viele Jungtiere gezählt wie noch nie seit Beginn der Statistik 1974. Dies teilten die Anrainerstaaten mit.

Der Seehund-Nachwuchs im Wattenmeer hat in diesem Jahr neue Rekordwerte erreicht. An der Nordseeküste von Deutschland, Dänemark und den Niederlanden wurden mit 9350 Welpen so viele Jungtiere gezählt wie noch nie seit Beginn der Zählungen 1975. Im Jahr 2016 waren mit 7566 Welpen fast ein Viertel weniger Tiere beobachtet worden.

Die Gesamtbestände stagnierten jedoch, teilte das Gemeinsame Wattenmeersekretariat (CWSS) der drei Länder in Wilhelmshaven am Donnerstag mit. Die Bestände liegen insgesamt mit rund 25.000 Tieren ähnlich wie in 2016 (rund 24.300). "Es gibt dieses Jahr einen auffälligen Gegensatz zwischen den Beständen von Welpen und erwachsenen Seehunden", sagte Sascha Klöpper vom CWSS. Erklärt werden könne dies dadurch, dass die natürliche Tragfähigkeit des Systems erreicht sei und die erwachsenen Seehunde für die Nahrungssuche teilweise auch das Wattenmeergebiet verließen, um zur Geburt der Jungen die Geburtsplätze aufzusuchen. Auch eine erhöhte Sterblichkeitsrate bei den Jungtieren sei nicht auszuschließen.

Seehunde stehen im Wattenmeer unter besonderem Schutz

"Wir werden die Seehunde des Wattenmeeres auch daraufhin weiter genau beobachten", hieß es. Die Zählungen der ausgewachsenen Seehunde finden traditionell im August statt, während der Fellwechselperiode und den damit verbundenen häufigeren Landaufenthalten der Tiere. Während des diesjährigen Fellwechsels verzeichnete Dänemark demnach 2971 Seehunde, 8834 wurden in Schleswig-Holstein gesichtet und 7311 in Niedersachsen.

Seehunde sind eine der prominentesten der 10.000 Arten, die im Wattenmeer zu finden sind und einer der Gründe, warum das Gebiet 2009 von der Unesco auf die Liste der Weltnaturerbe aufgenommen wurde. Die trilaterale Seehundexpertengruppe ist Teil der Trilateralen Wattenmeer-Zusammenarbeit der drei Anrainerstaaten. Seehunde stehen im Wattenmeer unter besonderem Schutz und werden kontinuierlich überwacht. (dpa/AFP)

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