Nach Monsunregen in Südasien: Schwere Verwüstungen und Dutzende Tote
Erdrutsche, Überschwemmungen und unzählige Menschen auf der Flucht. Eine Besserung der Wetterlage ist vorerst nicht in Sicht.
Heftige Regenfälle während der Monsunzeit haben in Südasien schwere Überschwemmungen und Erdrutsche ausgelöst und Dutzende Menschen das Leben gekostet. Nepal, Bangladesch und den Nordosten Indiens traf es am Samstag besonders hart. Auch für die kommenden Tage erwarten Meteorologen viel Regen und stürmisches Wetter
In Nepal starben mindestens 27 Menschen in Folge der Unwetter, mindestens 11 Menschen wurden verletzt, 15 weitere galten am Samstag noch als vermisst, wie die Behörden in Kathmandu mitteilten. Der tagelange Regen hatte vor allem die Hauptstadt und den Osten des Landes getroffen und viele Flüsse zum Überlaufen gebracht. Durch die Erdrutsche wurden mindestens zehn Autobahnen blockiert.
Im nordindischen Bundesstaat Assam waren rund 870 000 Menschen von schweren Überschwemmungen betroffen, wie ein Mitarbeiter des Katastrophenschutzes in der Hauptstadt Guwahati am Samstag sagte. Zahlreiche Menschen hätten vor den Wassermassen fliehen müssen, andere säßen in ihren Häusern und Wohnungen fest. Rund 8000 Betroffene hätten in den 68 staatlichen Notunterkünften Zuflucht gesucht. Auch die Ernten auf den Feldern hätten Schaden genommen.
In der indischen Region bemühten sich Rettungsteams darum, Menschen aus mehr als 1500 überfluteten Dörfern zu bergen. Staatliche Stellen versorgten die Flutopfer mit Nahrung und Medikamenten. Seit Mittwoch gab es den Angaben zufolge mindestens sechs Todesopfer: Fünf Menschen kamen in den Fluten um, einer wurde bei einem Erdrutsch getötet.
Schutz in Notunterkünften
Der Wasserstand des örtlichen Flusses Brahmaputra und seiner Nebenflüsse sei in den vergangenen Tagen beständig gestiegen und habe umliegende Gebiete überflutet, hieß es weiter. Betroffen war auch der Kaziranga-Nationalpark, in dem die größte Gruppe von Panzernashörnern weltweit zu Hause ist.
In Bangladesch kamen mindestens fünf Menschen ums Leben. Zwei Menschen starben im südöstlichen Bezirk Rangamati, als ihre Häuser von Schlammmassen begraben wurden, sagte die Katastrophenschutzmitarbeiterin Balinur Begum der Deutschen Presse-Agentur am Samstag. Zudem wurde die Leiche eines Mannes aus einem Fluss im Bezirk Bandarban im Südosten des Landes geborgen. Im Bezirk Sunamganj im Nordosten starben zwei weitere Menschen bei Gewittern.
Etliche Menschen suchten auch in Bangladesch Schutz in Notunterkünften. Allein in Rangamati mussten 1300 Menschen ihre Häuser und Wohnungen verlassen.
Die Monsunzeit in Südasien dauert gewöhnlich von Juni bis September. Zwar sind die Regenfälle für die Landwirtschaft lebenswichtig. Sie richten aber auch immer wieder großen Schaden an. Jedes Jahr kommen dabei Hunderte von Menschen ums Leben. (dpa)