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Die tödlichen Schüsse gegen unbewaffnete Schwarze in den USA treiben immer mehr Menschen auf die Straßen. Hier protestieren Einwohner des Bundesstaats Wisconsin nach dem Tod von Tony Robinson.
© Reuters/Ben Brewer

US-Bundesstaat Georgia: Polizist erschießt unbewaffneten Schwarzen

Erneut ist in den USA ein unbewaffneter Schwarzer von einem weißen Polizisten erschossen worden. Der 27-Jährige war möglicherweise geistig verwirrt und sei nackt auf einem Parkplatz herumgekrochen. Der Polizeichef kündigte eine Untersuchung an.

Ein weißer Polizist hat bei Atlanta im US-Staat Georgia einen nackten Afroamerikaner erschossen, der möglicherweise geistig verwirrt war. Das bestätigte ein Polizeisprecher am Dienstag. Der 26-Jährige habe am Montag in einer Wohngegend an Türen geklopft und sei nackt auf einem Parkplatz herumgekrochen. Als die Polizei eintraf, sei er auf einen Polizisten zugelaufen. "Der Polizeibeamte hat ihn aufgerufen, stehen zu bleiben, und ist zurückgewichen", sagte der Polizeichef von DeKalb County, Cedric Alexander. Dann habe der Polizist zwei Schüsse abgegeben. Der 27-Jährige sei noch vor Ort gestorben. Ob es sich um eine Attacke handelte und ob der Polizist seinen Elektroschocker einsetzte oder hätte einsetzen müssen, soll nun die Ermittlungsbehörde GBI in Georgia klären. Der Polizist sei suspendiert worden.

In den USA sorgen tödliche Schüsse auf unbewaffnete Schwarze immer wieder für Schlagzeilen. Zuletzt war am Freitag in Wisconsin ein unbewaffneter 19-Jähriger erschossen worden. Am selben Tag tötete ein Polizist in Colorado einen auf Bewährung entlassenen 37-Jährigen, der seine elektronische Fußfessel abgeschnitten hatte. Besonders große Aufmerksamkeit erregte der Tod des unbewaffneten schwarzen Jugendlichen Michael Brown vergangenen August in der Kleinstadt Ferguson. Die Verfahren gegen den weißen Polizisten, der die Schüsse am helllichten Tag auf offener Straße abgab, wurden eingestellt. Ein Bericht des US-Justizministeriums prangerte vergangene Woche die routinemäßige Schikanierung von Afroamerikanern durch Polizei und Justiz in Ferguson an. (dpa/AFP)

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