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Ein Gedenkstein mit dem Porträt des Mädchens Peggy auf dem Friedhof.
© David-Wolfgang Ebener/dpa

Durchsuchungen bei 41 Jahre altem Beschuldigten: Polizei verfolgt neue Spur im Mordfall Peggy

Der Tod der Schülerin Peggy ist einer der großen ungelösten Kriminalfälle. 17 Jahre nach ihrem Verschwinden gibt es nun wieder Polizeieinsätze.

In dem seit Jahren für Rätselraten sorgenden Mordfall Peggy hat die Polizei in Franken zwei neue Großeinsätze gestartet. Eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Oberfranken sagte am Donnerstagmorgen in Bayreuth auf Anfrage, es sei in Marktleuthen im Landkreis Wunsiedel und in Peggys Heimatort Lichtenberg zu Einsätzen gekommen. Die am Mittwoch begonnenen Einsätze sollten demnach am Donnerstag fortgeführt werden.

Auch Jürgen Stadter von der Polizei Oberfranken bestätigte am Donnerstagmorgen die Durchsuchungen vom Mittwoch: „Es gab einen umfangreichen Polizeieinsatz, aber es ist derzeit niemand in Haft.“

Am Donnerstagmittag teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit, dass die Polizei mehrere Anwesen eines 41 Jahre alten Beschuldigten durchsuchte. Der Mann habe bereits früher zum „relevanten Personenkreis“ im Zusammenhang mit dem Verschwinden von Peggy gezählt. Nun sei er wieder in den Fokus der Ermittler gerückt, weil inzwischen Untersuchungsergebnisse zu Spuren vom Fundort von Peggys Knochen vorliegen und frühere Erkenntnisse neu bewertet wurden. Der 41-Jährige sei vernommen und danach wieder entlassen worden. „Zum Inhalt der Aussage können wegen der andauernden Ermittlungen keine Angaben gemacht werden“, hieß es.

Der Fall Peggy gilt als einer der spektakulärsten ungeklärten Kriminalfälle Deutschlands. Am 7. Mai 2001 war die damals neun Jahre alte Schülerin im oberfränkischen Lichtenberg auf dem Heimweg von der Schule spurlos verschwunden. Im Juli 2016 entdeckte ein Pilzsammler zufällig ihre sterblichen Überreste im Grenzgebiet zwischen Bayern und Thüringen, knapp 20 Kilometer von Peggys Heimatort entfernt. 2004 und damit lange vor dem Fund der sterblichen Überreste war ein geistig behinderter Mann aus Lichtenberg wegen Mordes an dem Mädchen zu einer lebenslangen Haft verurteilt worden; in einem Aufsehen erregenden Wiederaufnahmeverfahren wurde er aber zehn Jahre später freigesprochen. (AFP, dpa)

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