Universität Tübingen: Özdemir hält „Rede des Jahres 2018“
Für eine Rede, in der er die Pressefreiheit gegenüber der AfD verteidigt hatte, wurde Cem Özdemir ausgezeichnet. Er habe den "Populisten die Stirn" geboten.
Das Seminar für Rhetorik der Universität Tübingen hat den Bundestagsabgeordneten Cem Özdemir (Grüne) ausgezeichnet für die „Rede des Jahres 2018“. Der Politiker erhalte die Auszeichnung für eine Bundestagsrede vom 22. Februar, in der er die Pressefreiheit verteidigt habe, teilte die Universität Tübingen am Donnerstag mit. Seine Rede sei ein eindrückliches Plädoyer für eine offene Gesellschaft, gegen Ausgrenzung und Spaltung, heißt es in der Begründung.
Özdemir habe sich mit seiner Rede gegen eine Missbilligung von Texten des Journalisten Deniz Yücel eingesetzt, die von der AfD beantragt worden war. Mit seinem Debattenbeitrag habe er gezeigt, wie wirksam und kraftvoll eine Parlamentsrede sein kann, wenn ein Redner mit Überzeugung und Leidenschaft antritt, heißt es weiter. Die Rede sei ein „herausragendes Beispiel dafür, wie man den Populisten im Parlament die Stirn bieten kann“.
Die Universität würdigt seit 1998 jährlich eine Rede, die die politische oder kulturelle Diskussion beeinflusst hat. Kriterien sind unter anderem Wirkungsmächtigkeit, Argumentation oder stilistische Qualität. Frühere Preisträger sind Margot Käßmann, Marcel Reich-Ranicki, Joschka Fischer und Papst Benedikt XVI.