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Hat Ärger mit der Justiz. Juan Carlos.
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Update

Belgierin hält Spaniens Ex-König für ihren Vater: Oberstes Gericht lässt Vaterschaftsklage gegen Juan Carlos zu

Das Oberstes Gericht in Spanien lässt die Vaterschaftsklage gegen den ehemaligen Monarchen Juan Carlos zu. Bisherige Klagen wurden mit Hinweis auf die königliche Immunität abgeschmettert.

Spaniens Oberstes Gericht hat eine Vaterschaftsklage gegen den ehemaligen König Juan Carlos zugelassen. Dies sagte eine Gerichtssprecherin am Mittwoch in Madrid der Nachrichtenagentur AFP. Es handele sich um die Klage der Belgierin Ingrid Sartiau. Wie das Gericht am Mittwoch in Madrid bekanntgab, wiesen die Richter die zweite Klage eines Katalanen als nicht ausreichend begründet zurück. Die Staatsanwaltschaft hatte beantragt, beide Klagen zurückzuweisen.

Im Jahr 2012 hatte ein spanisches Gericht zwei Vaterschaftsklagen gegen den damaligen spanischen König unter Verweis auf die in der Verfassung verankerte Immunität abgewiesen. Sartiau sowie der Katalane Alberto Solà Jiménez sind davon überzeugt, uneheliche Kinder von Juan Carlos zu sein und wollten einen Vaterschaftstest erwirken. DNA-Tests hatten damals bestätigt, dass die beiden mit 91-prozentiger Sicherheit ein gemeinsames Elternteil haben. Sie baten daraufhin gemeinsam in einem Schreiben an den Königspalast um Anerkennung als Nachkommen des damaligen Monarchen. Als sie keine Antwort erhielten, zogen sie vor Gericht.

Der Vater von König Felipe VI. (46) genoss bis zu seiner Abdankung im Juni 2014 Immunität. Seit seinem Amtsverzicht kann der 77-Jährige nur vom Obersten Gerichtshof zur Rechenschaft gezogen werden. Allerdings beschloss das Parlament mit den Stimmen der konservativen Regierungspartei umstrittene juristische Sonderrechte für ihn. Sie sehen vor, dass nur der Oberste Gerichtshof abgedankte Monarchen zur Rechenschaft ziehen kann. Damit sind die Hürden deutlich höher, weil eine höhere Beweislast nötig ist. (AFP)

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