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Kinderwagen im Test: Welchen Modellen können Sie vertrauen?
© Marcus Brandt / dpa

Kinderwagen im Test: Nur das Beste für Ihr Baby?

Der Kinderwagen ist in den ersten Lebensjahren ein treuer Begleiter. Leider aber nicht der zuverlässigste. 12 Kinderwagen wurden von der Stiftung Warentest getestet, nur drei schnitten gut ab. Lesen Sie hier, auf welche Modelle Sie vertrauen können.

Dem eigenen Baby möchte man nicht nur das Beste bieten, man möchte ihm auf keinen Fall schaden. In Deutschland werden jedoch Kinderwagen verkauft, die nicht nur Kinder, sondern auch Eltern beeinträchtigen. Stiftung Warentest hat im März 2017 12 Kombi-Kinderwagen unter die Lupe genommen. Das ernüchternde Urteil: Nur drei Modelle schneiden mit der Note „gut“ ab. Vier erhalten sogar das Urteil „mangelhaft“.

Modell Qualitätsurteil Vorteile Preis
Platz 1: Der Testsieger Britax Go Big Gut (2,1) + Regen- und Sonnenschutz+ Sehr gutes Schieben und Bremsen+ Gutes Fahren auf unterschiedlichen Untergründen 1000 Euro
Platz 2: ABC-Design Condor 4 Gut (2,2) + Sehr gutes Gurtsystem+ Regen- und Sonnenschutz+ Gutes Schieben und Bremsen 600 Euro
Platz 3: Joolz Geo Earth Gut (2,4) + Gute Tragetasche+ Einfach auf- und zusammenklappbar 1000 Euro

Kinderwagen-Test: Was wurde getestet?

Getestet wurden 12 Kombi-Kinderwagen, die für Säuglinge bis ins Kleinkind-Alter von 3,5 Jahren verwendbar sind. Besonders wichtig war der Stiftung Warentest die kindgerechte Gestaltung, Handhabung, Haltbarkeit, Sicherheit und Schadstoffe zu prüfen.

Testsieger: Stiftung Warentest empfiehlt Britax Go Big

Das Kinderwagen-Modell Britax Go Big überzeugt die Stiftung Warentest vor allem durch seine kindgerechte Gestaltung und seiner einfachen Handhabung. Die Tragetasche ist lang und bietet Babys bis zu sieben Monaten ausreichend Platz. Der Wagen sei für Kinder von der Geburt bis 3,5 Jahre bequem, so Stiftung Warentest. Mit der Note 2,1 geht das Modell Britax Go Big als Testsieger hervor. Das Modell kostet knapp 1000 Euro.

2. Platz: Gut und relativ günstig - ABC Design Condor 4 für 600 Euro

Mit der Note 2,2 liegt das Modell Condor 4 der Firma ABC Design knapp hinter dem Testsieger. Nur etwas schlechter schneidet das Modell in den Kategorien kindgerechte Gestaltung (Note 2,6) und Handhabung (Note 2,0) ab. Auch der Hersteller ABC Design bietet Babys eine gute Tragetasche und den Eltern mit seiner guten Federung eine leichte Fahrbarkeit. Manko bei diesem Modell: Weil der Winkel des Sitzes nicht verändert werden kann, erhält der ABC-Wagen in der Kategorie Sitzkomfort nur die Note ausreichend.

VORTEILE

3. Platz: Joolz Geo Earth

Das Modell Geo Earth der Firma Joolz bietet Babys mit seiner langen Tragetasche den größten Komfort. Der Kinderwagen eignet sich besonders für Eltern, die ihn häufig im Auto transportieren müssen: Er lässt sich sehr einfach auf- und zusammenklappen. Der Nachteil auch hier: Für Kleinkinder ist der Sitz weniger flexibel, denn der Sitzwinkel lässt sich nicht verändern.

VORTEILE

Befriedigend: Moon und Joie

Mit den Modellen Moon Nuova City und Joie Chrome DLX kann man nicht viel falsch machen, beide schneiden im Test befriedigend ab. Der Nachteil beim Moon Nuova City: Die Tragetasche ist sehr kurz, der Platz reicht für Babys bis fünf Monate. Problematisch, denn in diesem Alter kann man das Kind noch nicht in einen Buggy setzen. Anders ist das beim Modell Joie Chrome DLX. Die Tragetasche ist länger und bietet Platz für bis zu neun Monate alte Babys. Die Regenhaube des Wagens enthält jedoch den Schadstoff Naphthalin. Wir empfehlen den Kauf eines anderen Regenschutzes. Vorteil beider Wagen: Sie sind relativ günstig. Der Moon Nuova City kostet 500 Euro, das Modell von Joie ist bereits für 400 Euro zu haben.

Ausreichend: Hauck, Naturkind und Osann

Nur ausreichend haben die Modelle von Hauck, Naturkind und Osann abgeschnitten. Die Tragetaschen der Modelle Hauck Maan 4 Trio Set und Osann Pep sind besonders kurz. Hauck bietet Babys bis zu fünf Monaten Platz, im Osann wird es schon für vier Monate alte Babys eng. Der Naturkind Varios Pro schneidet eigentlich in vielen Punkten gut ab. Der Hersteller verwendet viele natürliche Materialien, hier wurden nicht mal geringe Mengen von Schadstoffen gefunden. Der Wagen bekommt von Stiftung Warentest jedoch einen großen Punktabzug in puncto Sicherheit (Note 4,5). Bei fehlerhaftem Einsetzen des Sitzes bestehe Kippgefahr.

Die Verlierer: Ein "Buh" für Bugaboo!

Der Bugaboo ist Kult. Das moderne Design des Kinderwagens kommt bei den Eltern besonders gut an. Was viele nicht wissen: Die Kultmarke bietet für ihre teuren Preise unterdurchschnittliche Qualität. Die Schiebe- und Tragebügel enthalten das vermutlich krebserregende Flammschutzmittel TCCP. Der Wagen ist mangelhaft.
Auch die Kinderwagen Teutonia und Bergsteiger fallen im Test wegen gefährlicher Schadstoffe mit der Note „mangelhaft“ durch. Die Griffe des Teutonia Blizz enthalten Naphthalin. Der Bergsteiger Capri enthält gleich verschiedene Schadstoffe wie Naphthalin und die Weichmacher DEHP und DINP.

Hinweis: Kinder halten sich an Griffen fest und lutschen daran. Deshalb hat die Stiftung Warentest dieselben Grenzwerte wie für Kinderspielzeug festgelegt. Der Stoff Naphthalin und das Flammschutzmittel TCCP können vermutlich Krebs verursachen. Die Weichmacher DEHP und DINP machen Kunststoff weich und können sich durch Speichel und Schweiß lösen. Eine Gefahr für Mutter und Kind. DEHP kann die Fruchtbarkeit belasten und dem Kind im Mutterleib schaden.

Verletzungsgefahr im Knorr-Baby-Noxxter

Auch der Knorr-Baby-Noxxter fällt mit einem mangelhaften Urteil durch. Für diese Bewertung sind nicht nur die Schadstoffe wie Naphthalin und TCPP verantwortlich, bei diesem Modell besteht außerdem Verletzungsgefahr. Wird der Sitz nicht vernünftig befestigt, kann er kippen. Das Kind kann sich verletzen.

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