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Drogenboss Joaquin Guzmán, genannt El Chapo, bei seiner Festnahme im Februar 2014.
© Mario Guzman/dpa

Gefängnisausbruch in Mexiko: Neues Video zeigt „El Chapos“ Ausbruch

Im Juli verschwand der Drogenboss Guzmán aus seiner Gefängniszelle. Nun zeigt ein Überwachungsvideo, dass die Wächter sich blind und taub stellten.

Beim spektakulären Ausbruch des mexikanischen Drogenbosses Joaquín „El Chapo“ Guzmán haben sich die Wärter offenbar blind und taub gestellt. Das folgt aus einem neuen Überwachungsvideo, das am Mittwoch vom Fernsehsender Televisa veröffentlicht wurde. Ihm zufolge bahnte sich der Ausbruch durch sehr laute Klopfgeräusche an, nach dem Verschwinden von „El Chapo“ dauerte es mehr als eine halbe Stunde, bis Wärter die Zellentür öffneten.

Das Überwachungsvideo aus dem Hochsicherheitsgefängnis Altiplano enthält im Gegensatz zu von den Behörden veröffentlichten Aufnahmen erstmals auch Tonspuren. Zu sehen ist, wie der 58-jährige Guzmán am 11. Juli auf dem Bett in seiner Zelle liegt und Fernsehen schaut. Plötzlich ertönen mehrere lautstarke Klopfgeräusche – doch kein Wärter lässt sich dadurch stören. Der Chef des Sinaloa-Drogenkartells steht auf, geht zu seiner Dusche, beugt sich hinter einer Wand herunter und verschwindet um 20.52 Uhr von der Bildfläche. Obwohl im Kontrollraum ein halbes Dutzend Wachleute Bilder von Überwachungskameras beobachten, geht um 21.18 Uhr ein Wärter zu Guzmáns Zelle und ruft von außen dessen Namen.

Später ist ein Wachmann zu hören, der zu seinem Vorgesetzten spricht, während er in die Zelle späht. „Da ist ein Loch in der Dusche“, sagt er. „Aber der Insasse ist nicht da?“, fragt der Vorgesetzte. „Nein, Chef, ist er nicht.“ Erst um 21.29 Uhr öffnen Wächter die Gefängniszelle. Der Zeitablauf steht in deutlichem Widerspruch zu den bisherigen Angaben der Behörden. Diese hätten bisher erklärt, dass zwischen der Flucht und der Öffnung der Zelle nur 18 Minuten vergangen seien, sagte der Oppositionspolitiker Alejandro Encinas, der Mitglied im Sicherheitskomitee des Kongresses ist. Er beschuldigte die Regierung, „zu lügen und Informationen zu verbergen“. (AFP)

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