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TV-Komiker Bill Cosby (79) hat die Vorwürfe stets bestritten.
© Reuters

Vorwurf sexueller Nötigung: Neuer Strafprozess gegen Bill Cosby im November

Der erste Strafprozess gegen Bill Cosby platzte. Doch der US-Star muss erneut vor Gericht.

Auf den TV-Komiker Bill Cosby (79) kommt im November ein neuer Strafprozess wegen sexueller Nötigung zu. Der zuständige Richter legte den Prozessauftakt auf den 6. November fest, wie die Staatsanwaltschaft im Bezirk Montgomery County (US-Bundesstaat Pennsylvania) am Donnerstag mitteilte.

Der erste Strafprozess gegen Cosby wegen sexueller Nötigung war am 17. Juni in Norristown im Bundesstaat Pennsylvania gescheitert, weil sich die zwölf Geschworenen nicht auf ein Urteil einigen konnten. Im Falle eines Schuldspruchs drohten Cosby mehr als zehn Jahre Haft. Am 12. Juli wird der Komiker 80 Jahre alt.

In dem Prozess war es darum gegangen, ob Cosby im Jahr 2004 eine Frau missbraucht hatte. Nach seiner Darstellung war der Sex mit der Klägerin Andrea Constand einvernehmlich.

Auch in Kalifornien ist gegen Cosby ein Verfahren anhängig

Die Staatsanwaltschaft kündigte nach dem geplatzten Prozess umgehend an, den Fall erneut vor Gericht zu bringen. Constand, die im ersten Verfahren gegen Cosby aussagte, wird auch im Folgeprozess im Zeugenstand erwartet.

Auch in Kalifornien ist gegen Cosby ein Verfahren wegen sexuellen Missbrauchs anhängig. Der Prozess in Santa Monica soll im Juli nächsten Jahres beginnen. Eine Frau wirft dem Komiker vor, sie 1974 in der Playboy Mansion in Los Angeles missbraucht zu haben. Sie gab an, damals erst 15 Jahre alt gewesen zu sein. Zwar kommt es nicht zu einem Strafprozess, denn der Vorfall ist bereits verjährt. Weil die Klägerin zu dem Zeitpunkt aber minderjährig war, kann sie heute noch zivilrechtlich gegen Cosby vorgehen.

Dutzende Frauen werfen dem Entertainer Sexualdelikte vor. Viele der mutmaßlichen Übergriffe liegen bereits Jahrzehnte zurück und gelten deshalb als verjährt. Der Star der 80er-Jahre-Sitcom „Die Bill Cosby Show“ (The Cosby Show) hat die Vorwürfe immer bestritten. (dpa)

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