InSight: Nasa-Sonde auf dem Mars gelandet
Nach dem Rover „Curiosity“ im Jahr 2012 ist nun auch der Roboter „InSight“ erfolgreich auf dem Mars gelandet. Mit an Bord ist ein deutscher „Marsmaulwurf“.
Nach rund siebenmonatigem Flug ist die Nasa-Sonde InSight erfolgreich auf dem Mars gelandet. Nach einer rund 485 Millionen Kilometer langen Reise setzte der im Mai gestartete Lander „InSight“ am Montag in der Ebene Elysium Planitia nördlich des Mars-Äquators auf dem roten Planeten auf. "Landung bestätigt!" teilte die US-Weltraumbehörde aus ihrem Kontrollzentrum im kalifornischen Pasadena mit. Dort brach Jubel aus, Wissenschaftler sprangen von ihren Sitzen auf und umarmten sich.
Die Freude war besonders groß, da die Landung ein extrem kompliziertes Manöver von sechseinhalb Minuten Länge erfordert hatte. Das sanfte Aufsetzen auf unserem Nachbarplaneten zählt zu den schwierigsten Unterfangen der Raumfahrt.
„Was ein wunderbarer Tag für die Nasa“, sagte der Chef der US-Raumfahrtbehörde, Jim Bridenstine, der im Kontrollzentrum dabei war. „Es war so intensiv, man konnte die Emotionen fühlen.“ Nur Sekunden nach der Landung habe ihm US-Vizepräsident Mike Pence per Telefon gratuliert. Der Roboter schickte unterdessen bereits ein erstes Foto, auf dem ein Stück der Oberfläche des Planeten und des Horizonts zu sehen sind - und ziemlich viel Staub auf der Linse. Ob „InSight“ („Interior Exploration using Seismic Investigations, Geodesy and Heat Transport“) voll funktionsfähig ist, wird sich in den kommenden Tagen herausstellen.
InSight ist ein stationäres geophysikalisches Observatorium, mit dem Wissenschaftler in den nächsten beiden Jahren erstmals das Innere des Mars und seinen Aufbau untersuchen wollen. Der 360 Kilogramm schwere „InSight“-Roboter kann nicht rollen, sondern bleibt an einem Ort. Sobald der Lander sicher steht, soll im direkten Umfeld die Suche nach passenden Standorten für die mitgebrachten Messgeräte beginnen. Ein Roboterarm soll sie an die optimale Position heben.
Ein in Deutschland entwickeltes Gerät, eine Art Marsmaulwurf, soll sich in den Boden bohren. Der Roboter mit dem offiziellen Namen HP3 („Heat Flow and Physical Properties Package“) wurde vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelt. Das 40 Zentimeter lange, spitz zulaufende Gerät wird bis in fünf Meter Tiefe vordringen und dort den Wärmefluss messen. Die insgesamt rund 650 Millionen Euro teure Mission ist auf zwei Jahre angelegt.
Die USA sind das bisher einzige Land, das es geschafft hat, funktionierende Forschungsrover auf dem Mars abzusetzen. Zuletzt hatte die Nasa 2012 den Rover „Curiosity“ erfolgreich auf den Mars gebracht. Landungen auf dem roten Planeten gelten als extrem schwierig - nur rund 40 Prozent aller bisher weltweit gestarteten Mars-Missionen waren der Nasa zufolge erfolgreich. (AFP, dpa)
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