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Die Straßen sind überflutet und der Zugang zu betroffenen Regionen ist erschwert.
© Tsvangirayi Mukwazhi/dpa

Wirbelstürme zerstören viele Regionen: Millionen Menschen sind in Mosambik gefährdet

Die Menschen kämpfen weiterhin mit den schweren Folgen der Zyklone. Verseuchtes Wasser verschlimmert die Situation.

Der Wirbelsturm „Kenneth“ hat im Norden Mosambiks Schätzungen zufolge rund 35.000 Häuser und 200 Klassenzimmer zerstört. Tausende Menschen sind obdachlos geworden. Nach „Idai“ ist „Kenneth“ bereits der zweite Zyklon der Stärke 4, der Mosambik binnen sechs Wochen heimsuchte. Auch die Länder Malawi und Simbabwe sind betroffen. Die Zahl der Todesopfer in Mosambik stieg auf mindestens 41 Menschen, wie das UN-Nothilfebüro mitteilte. Die Bundesregierung hat Mosambik fünf Millionen Euro Soforthilfe zugesagt. Zudem will das Entwicklungsministerium die von „Idai“ Anfang März zerstörten Gebiete langfristig mit 50 Millionen Euro unterstützen.

Einige Gebiete sind immer noch unzugänglich

„Das eigentliche Ausmaß der Situation kann man noch gar nicht einschätzen“, sagt Kerstin Bandsom von der Welthungerhilfe in Bonn. Die Nothelfer stünden seit Wochen vor schwierigen Herausforderungen. „Viele betroffene Gebiete sind nur schwer zugänglich und die Menschen dort konnten noch keine humanitäre Hilfe erhalten“, sagt sie. Für Nothilfe und Wiederaufbau habe die Welthungerhilfe 2,1 Millionen Euro für die drei betroffenen Länder bereitgestellt.

Ulrich Wagner ist Leiter des Nothilfe-Einsatzes von Oxfam in Mosambik und beurteilt die Lage im Land als katastrophal. Teilweise müssten die Helfer auf ihrem Weg in die betroffenen Gebiete Helikopter, Lkw, Kanus und Motorräder nutzen, andere Orte seien gar nicht zu erreichen. „Die Brücken, Zufahrtswege und Häuser sind vielerorts komplett zerstört. Wegen weggespülter Ernten und vernichteter Vorräte kämpfen die Menschen ums Überleben und das Wasser ist verseucht“, sagt er.

Verseuchtes Wasser verbreitet Krankheiten

Höchste Priorität habe jetzt der Kampf gegen ansteckende Krankheiten wie Cholera. Alleine in Mosambik gebe es mehr als 6.000 Fälle. In Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium vor Ort hat Oxfam mehr als 280 Freiwillige für die Hygieneaufklärung ausgebildet. Die Helfer verteilen zudem Chemikalien zur Wasseraufbereitung.

Spenden werden dringend benötigt

Die Hilfe sei stark unterfinanziert sagt Ulrich Wagner. „Ich verstehe, dass der Brand Notre-Dames Menschen bewegt. Aber hier in Mosambik, Simbabwe und Malawi geht es ums Überleben von Millionen Menschen, um Hunger, um tödliche Krankheiten wie Cholera. Der Hilfsaufruf der Vereinten Nationen ist bislang nur zu 25 Prozent gedeckt. Es tut weh zu sehen, wie das Geld an der einen Stelle in wenigen Tagen zusammenkommt, während es hier unten fehlt.“

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