Marine Le Pen akzeptiert Einladung von Popdiva: Madonna will Chefin von rechtsextremer Partei treffen
Popstar Madonna würde sich gerne mit Marine Le Pen treffen, der Chefin der rechtsextremen französischen Partei Front National (FN). Bei einem Gläschen soll über Politik gesprochen werden.
Madonna zeigte Marine Le Pen einst in einem Videoclip mit Hakenkreuz auf der Stirn - jetzt hat die US-Popdiva gegenüber der Chefin von Frankreichs rechtsextremer Front National (FN) versöhnlichere Töne angeschlagen. "Ich würde mich gerne mit ihr zusammensetzen und einen trinken", sagte Madonna dem französischen Sender Canal+ am Montagabend - sie wolle Le Pens Einstellung kennenlernen. Die FN-Chefin nahm die Einladung an.
"Vielleicht habe ich Marine Le Pen nicht richtig verstanden", sagte Madonna. "Ich bin nicht sicher. Vor allem möchte ich keinen Krieg mit ihr anfangen. Ich will Frieden auf Erden." Sie wolle daher Le Pens Einstellung in einem persönlichen Gespräch erfahren, sagte die Sängerin. "Ich würde sie gerne treffen und wirklich aus ihrem Mund, mit meinen eigenen Ohren hören, was sie über die Menschenrechte denkt - nicht nur in Frankreich, sondern weltweit. Das ist sehr wichtig für mich." Auch von ihr hätten die Menschen eine gewisse Vorstellung, wer sie sei und wofür sie sich einsetze, sagte die 56-Jährige, die derzeit für ihr neues Album "Rebel Heart" wirbt.
"Und wenn sie dann einmal ein Glas mit mir getrunken und mit mir diskutiert haben, gehen sie oft mit einer anderen Perspektive wieder weg." Le Pen zeigte sich zu einem Treffen mit der schillernden Popdiva bereit. "Ich nehme die Einladung von Madonna mit Freuden an", sagte die FN-Chefin, die laut Umfragen bei der Präsidentschaftswahl 2017 in die Stichwahl einziehen könnte, der Nachrichtenagentur AFP. "Ich schätze Menschen, die Offenheit an den Tag legen."
Madonna hatte sich in der Vergangenheit immer wieder mit Le Pen und ihrer ausländerfeindlichen Partei angelegt. Im Sommer 2012 zeigte sie bei einem Konzert im Pariser Stadion Stade de France einen Videoclip, in dem Le Pen ein Hakenkreuz auf die Stirn gezeichnet war.
Erst Ende Februar bezeichnete Madonna die Front National im französischen Sender Europe 1 als "faschistisch". Außerdem sagte sie, angesichts der Zunahme von Antisemitismus fühle sich Europa momentan an wie "Nazi-Deutschland".
In einer Show im Sender Canal+ traf Madonna am Montagabend auch den Karikaturisten Luz von der französischen Satirezeitung "Charlie Hebdo", die Anfang Januar Ziel eines islamistischen Anschlags geworden war. Madonna umarmte Luz lange und sagte, der Tod seiner "Charlie Hebdo"-Kollegen sei nicht umsonst gewesen. Sie seien "Helden", die gestorben seien, weil sie für die Meinungsfreiheit eingetreten seien. (AFP)