Drama in Bayern: Kind in Asylunterkunft erstochen - Polizei erschießt Angreifer
Ein Mann tötet in einem Flüchtlingsheim ein Kind. Die Mutter überlebt den Angriff. Die Polizei rätselt: Was steckt hinter der Bluttat?
Polizisten haben einen 41-jährigen Messerstecher in einer Asylunterkunft im bayerischen Arnschwang erschossen. Wie die Polizei mitteilte, hatte der Mann aus Afghanistan einen fünf Jahre alten Jungen in seine Gewalt gebracht und mit Messerstichen tödlich verletzt. Das Kind starb am Samstagnachmittag noch am Tatort. Die 47-jährige Mutter des Kindes überlebte die Attacke schwer verletzt. Die Frau aus Russland wurde in ein Krankenhaus gebracht.
Die Polizei fuhr mit einem großen Aufgebot in die oberpfälzische Gemeinde. Die Beamten schossen auf den 41-Jährigen und trafen ihn tödlich. Der sechs Jahre alte Bruder des getöteten Kindes sah die Szene in der Unterkunft der Flüchtlinge mit an und erlitt einen schweren Schock. Weitere Menschen - darunter einer der Polizisten - trugen ebenfalls einen Schock davon.
Die Hintergründe wie auch der genaue Hergang der Tat waren am Sonntag noch völlig unklar. Die Polizei war am Samstagnachmittag alarmiert worden und mit einem großen Aufgebot in die oberpfälzische Gemeinde der Asylunterkunft gefahren. Offenbar konnten die Beamten den Mann weder zur Aufgabe überreden noch ihn überwältigen. Schließlich trafen Schüsse aus einer Polizeiwaffe den Mann und töteten ihn. Wegen des Schusswaffengebrauchs ist auch das Landeskriminalamt in die Ermittlungen eingeschaltet. Es wird bei Schüssen durch die Polizei routinemäßig hinzugezogen, um die Frage zu prüfen, inwiefern der Einsatz der Waffe angemessen war.
„Die Hintergründe des Ganzen sind noch völlig unklar“, sagte ein Sprecher der Polizei abschließend am Sonntag. Das gilt besonders für die Frage, in welchem Verhältnis Täter und Opfer zueinander standen. (dpa)