Nach Feuer in Affenhaus im Krefelder Zoo: Karlsruher Zoo-Chef fordert besseren Brandschutz für Tierparks
Im Zoo Karlsruhe starben 2010 viele Tiere bei einem Großbrand. Dessen Chef fordert besseren Brandschutz und eine Schutzzone rund um Zoos an Silvester.
Nach dem verheerenden Feuer in einem Krefelder Affenhaus sollten Tierparks aus Sicht des Karlsruher Zoo-Chefs ihre Brandschutzmaßnahmen anpassen. „Wir müssen das Thema noch mal differenzierter angehen“, sagte Matthias Reinschmidt der Deutschen Presse-Agentur in Karlsruhe. Denkbar sei etwa die Installation neuer Feuermelder, die bei plötzlichen Temperaturschwankungen anschlagen. Zudem könnten mehr Kontrollgänge sowie kombinierte Innen- und Außengehege, bei denen Tiere Tag und Nacht raus können, mehr Sicherheit schaffen. Speziell an Silvester könnte auch eine Art Sicherheitszone um Zoos Tiere besser schützen, meinte er.
In der Silvesternacht waren im Krefelder Zoo mehr als 30 Tiere bei einem Feuer ums Leben gekommen, darunter mehrere Menschenaffen.
Auf keinen Fall dürfe der Brand in Krefeld Anlass sein, generell die Affenhaltung in Zoos in Frage zu stellen, sagte Reinschmidt: „Wir sehen uns als Zentren der Arterhaltung.“ Gerade für vom Aussterben bedrohte Arten wie Orang-Utans brauche man jeden verfügbaren Platz. Von ehemals rund einer Million Orang-Utans auf der Erde gebe es inzwischen nur noch 50.000 in der freien Natur - auch weil immer mehr Wälder abgeholzt werden. Derzeit leben ihm zufolge 1.200 Orang-Utans in Zoos. Um die genetische Vielfalt zu sichern, sollten es nach seiner Meinung noch mehr sein.
Im Karlsruher Zoo waren bei einem Großbrand im November 2010 insgesamt 26 Tiere gestorben, darunter Ponys, Schafe, Alpakas, Ziegen und Esel. Die Brandursache konnte damals nicht festgestellt werden.
Im Zoologischen Garten in Berlin sind alle Ställe mit Rauchmeldern ausgestattet, die größeren Tierhäuser haben umfangreiche Brandmeldeeinrichtungen. Auch Elektro-Geräte werden regelmäßig überprüft, um dem Brandrisiko vorzubeugen. (Tsp, dpa)