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Satellitenbild von „Dorian“
© AFP/Andrew Caballero-Reynolds/NOAA/RAMMB
Update

Winde bis zu 270 km/h: Hurrikan „Dorian“ wütet auf den Bahamas und zieht Richtung USA

Den Bahamas drohen schwere Zerstörungen durch „Dorian“. Der Hurrikan nähert sich langsam der US-Küste – was ihn umso gefährlicher macht.

Die Lage ist hochgefährlich: Das Zentrum des Hurrikans „Dorian“ ist über den nördlichen Bahamas fast zum Stehen gekommen. Zerstörerische Winde mit Geschwindigkeiten von bis zu 270 Kilometer pro Stunde tobten am Montag über der Insel Grand Bahama, wie das Nationale Hurrikan-Zentrum in Miami erklärte. Der Insel drohten „extreme Zerstörung“ und meterhohe Sturmfluten. Die Meteorologen konnten keine Entwarnung geben: Das Zentrum des Sturms bewegte sich nur noch mit weniger zwei Stundenkilometern nach Westen in Richtung der US-Küste.

Das Ausmaß der Schäden auf den nördlichen Bahamas war zunächst noch nicht abzusehen. Videos von den östlichen Abaco-Inseln, auf die der Hurrikan bereits am Sonntag getroffen war, zeigten überschwemmte Straßen, unter Wasser stehende Häuser und umgeknickte Bäume. Der Außenminister der Bahamas, Darren Henfield, sagte, es sei zu „katastrophalen Schäden“ gekommen.

Es gebe auch Berichte über Todesopfer, diese ließen sich aber bisher nicht bestätigen, sagte er dem örtlichen Sender ZNS. Ersthelfer würden in die betroffenen Gebiete fahren, sobald das Wetter es zulasse. Premierminister Hubert Minnis schrieb auf Twitter: „Die Verwüstung ist beispiellos.“

Der Strom war dort ausgefallen, auch die Kommunikation gestaltete sich schwierig. Auch auf Grand Bahama war teilweise der Strom ausgefallen, es kam zu Überschwemmungen, wie der Nachrichtensender CNN berichtete. Der Flughafen in der größten Stadt Freeport stehe unter Wasser, schrieb die örtliche Zeitung „The Tribune“. Auch auf New Providence, der bevölkerungsreichsten Insel der Bahamas, auf der sich auch die Hauptstadt Nassau befindet, gab es Überschwemmungen. Für die Bahamas markierte das Eintreffen „Dorians“ den stärksten Hurrikan seit Beginn moderner Aufzeichnungen.

Tui bringt deutsche Touristen in Sicherheit

Der Sturm der höchsten Kategorie sollte am Montagabend (Ortszeit) weiter in Richtung der Ostküste Floridas ziehen. Dort zogen am Montagvormittag vom Atlantik her bereits dunkle Wolken auf, erste Windböen waren zu spüren. Meteorologen rechneten damit, dass „Dorian“ dann entlang der Küste nach Norden abdrehen und sich etwas abschwächen würde.

In Florida und den nördlicheren Bundesstaaten Georgia und South Carolina galt bereits der Notstand. Evakuierungen der Küstenregionen mit Hunderttausenden Einwohnern liefen am Montag bereits an. Die Häfen in Florida wurden für die Schifffahrt geschlossen.

Weil der Hurrikan „gefährlich nah“ an der Küste vorbeiziehen sollte, war an Land mit zerstörerischen Winden, heftigen Regenfällen und Überschwemmungen zu rechnen, wie das Nationale Hurrikan-Zentrum warnte. Sollte der Sturm auch nur gering vom prognostizierten Pfad abweichen, könnte er doch noch auf Land treffen und für große Schäden sorgen, warnten die Meteorologen.

Der Reisekonzern Tui hat deutsche Urlauber vor dem Eintreffen des gefährlichen Hurrikans „Dorian“ auf den Bahamas in Sicherheit gebracht. Bereits am Samstag sei Vorsorge getroffen worden und die Gäste seien von der Insel Grand Bahama abgereist. Es handelte sich um weniger als zehn Urlauber, die betroffen waren, wie eine Sprecherin von Deutschlands größtem Reiseveranstalter am Montag in Hannover auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Der Hurrikan habe erhebliche Schäden verursacht, berichtete Tui. Reisen auf die nordwestlichen Inseln der Bahamas würden bis einschließlich 15. September vorsorglich abgesagt. Da der Hurrikan weiter Kurs auf die Südostküste der USA nimmt, seien nun Urlauber dort von Sicherheitsvorkehrungen betroffen. Tui empfiehlt Urlaubern mit Aufenthalten zwischen Fort Lauderdale bis Jacksonville, vorsorglich nach Orlando ins Landesinnere zu reisen. Dabei handele es sich den Angaben zufolge um 270 Gäste. (dpa)

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