Ebola-Ausbruch im Kongo: Hilfsorganisation befürchtet Ebola-Ausbreitung nach Uganda
Die hochansteckende Krankheit Ebola hat im Kongo schon dutzende Menschenleben gefordert. Die Regierung hat ab Mittwoch eine groß angelegte Impfkampagne angekündigt.
Die lebensgefährliche Ebola-Krankheit breitet sich im Osten des Kongo in Afrika nach Zahlen der örtlichen Gesundheitsbehörden schnell aus. Am Wochenende ging die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits von 43 bestätigten oder wahrscheinlichen Fällen aus. 33 weitere Krankheitsfälle würden überprüft, wie die Organisation berichtete. Nach Laboranalysen bestätigt waren bis Sonntag 13 Ebola-Fälle. 33 Menschen sind an Symptomen wie Fieber und Blutungen gestorben, die auf Ebola hindeuten. Drei Gesundheitsfachkräfte seien seit Bekanntwerden der Fälle Ende Juli erkrankt, zwei von ihnen gestorben.
Die Hilfsorganisation Care sieht angesichts des Ausbruchs 300.000 Menschen in Todesgefahr. Die Sorge vor einer schnellen Ausbreitung sei sehr groß, sagte Länderdirektor Tom Friedeberg am Dienstag in Bonn. „Wir sind besonders besorgt, weil die tödliche Krankheit in der Grenzregion zu Uganda ausgebrochen ist. Hier sind viele Menschen zwischen den beiden Staatsgebieten unterwegs.“
Die Regierung der Demokratischen Republik Kongo hat eine groß angelegte Impfkampagne angekündigt. Die Impfungen gegen die hochansteckende und oft tödlich verlaufende Krankheit sollen am Mittwoch im Osten des Landes beginnen, sagte Bathe Ndjokolo, ein Vertreter des Gesundheitsministeriums, am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Helfer seien bereits vor Ort, um Menschen ausfindig zu machen, die mit Ebola-Kranken in Kontakt gekommen sind.
In der Hauptstadt Kinshasa seien 3220 Einheiten des Impfstoffs vorrätig, sagte Ndjokolo weiter. Auch medizinisches Personal soll demnach gegen die Krankheit geimpft werden.
Erst am 24. Juni hatten die Behörden im Kongo einen Ebola-Ausbruch 1500 Kilometer weiter westlich für beendet erklärt. Dabei gab es insgesamt 54 Verdachtsfälle und 33 Menschen starben.
Der Osten des Kongos ist seit Jahrzehnten instabil. In der Region kämpfen mehrere Milizen, denen es vor allem um die Kontrolle von Land und Bodenschätzen geht. In dem Gebiet um die Stadt Beni, die etwa 50 Kilometer von der Grenze zu Uganda entfernt ist, leben zudem Hunderttausende durch die Kämpfe Vertriebene.
Ebola gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern der Welt. Bei einer verheerenden Epidemie 2014 und 2015 starben in Liberia, Guinea und Sierra Leone mehr als 11.000 Menschen. Für eine erfolgreiche Bekämpfung des Ausbruchs ist nach WHO-Angaben das rigorose Aufspüren aller Menschen nötig, die entweder direkt mit Kranken in Kontakt waren oder mit anderen Menschen, die Kontakt zu Kranken hatten. Das sei in einem Kriegsgebiet wie dem Osten Kongos aber höchst schwierig. Mitarbeiter von WHO und Hilfsorganisationen könnten sich dort teilweise nur mit bewaffneten Eskorten bewegen, so die WHO. (dpa, AFP, KNA)